„Carlotta’s Face“ ist ein fünfminütiger deutscher Animationskurzfilm aus dem Jahr 2018, der die wahre Geschichte einer Frau namens Carlotta erzählt, die an Prosopagnosie leidet – einer neurologischen Störung, die es ihr unmöglich macht, Gesichter zu erkennen, selbst ihr eigenes.
Als Kind glaubte Carlotta, dass andere Menschen keine Gesichter hätten. Auch beim Blick in den Spiegel erkannte sie sich selbst nicht. Diese Unsicherheit führte zu sozialer Isolation und Missverständnissen in ihrer Umgebung. Erst Jahre später wurde bei ihr die Diagnose Prosopagnosie gestellt. Durch die Kunst fand Carlotta einen Weg, sich selbst zu erkennen: Indem sie ihr Gesicht ertastete und zahlreiche Selbstporträts zeichnete, entwickelte sie eine einzigartige Methode der Selbsterkenntnis.
Der Film wurde von dem Neurowissenschaftler Valentin Riedl und dem Animationskünstler Frédéric Schuld realisiert. Mit einer Kombination aus dokumentarischem Off-Kommentar und eindrucksvollen Animationen vermittelt der Film Carlottas innere Welt und ihre Wahrnehmung. Die visuelle Gestaltung nutzt eine reduzierte Farbpalette und symbolische Elemente, um die Herausforderungen und Emotionen, die mit ihrer Störung einhergehen, darzustellen.
„Carlotta’s Face“ wurde international auf über 200 Filmfestivals gezeigt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Publikumspreis beim DOK Leipzig und der Short Tiger Award der FFA. Der Film wird auch für Bildungszwecke empfohlen.