Im Zentrum des Arbeitsblattes steht das sogenannte Doppelgebot der Liebe aus dem Markusevangelium (Mk 12,29–31), das Jesus als das höchste Gebot nennt: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben … und deinen Nächsten wie dich selbst.“ Die Verbindung zur Legende wird darin sichtbar, dass die Gottesbeziehung nicht abstrakt bleibt, sondern sich im konkreten Leben – insbesondere in der Liebe zum Nächsten – verwirklicht. Die Mönche erkennen, dass ihr spirituelles Ziel nicht an einem fernen Ort liegt, sondern in ihrer vertrauten Gemeinschaft gelebt werden kann. Daraus ergibt sich die zentrale Botschaft: Gottesliebe und Nächstenliebe sind untrennbar miteinander verbunden und im Alltag erfahrbar.
Um diese Einsicht zu vertiefen, schlägt das Arbeitsblatt vor, biblische Beispiele für gelebte Gottes- und Nächstenliebe zu analysieren, etwa die Heilung des Blinden Bartimäus (Mk 10,46–52), die Speisung der 5000 (Lk 9,10–17) oder das Gleichnis vom Weltgericht (Mt 25,31–46). Anhand dieser Texte sollen die Schülerinnen und Schüler erkennen, wie sich die Liebe zu Gott in konkreten Taten der Solidarität, Hilfe und Fürsorge äußert. In einem weiteren Schritt werden sie aufgefordert, Bezüge zum eigenen Leben herzustellen: Wie kann ich heute Gottesliebe zeigen? Wie kann ich Nächstenliebe leben?
Ziel der Unterrichtseinheit ist es, Schülerinnen und Schüler dazu anzuregen, über ihr eigenes Handeln nachzudenken und die spirituelle Dimension alltäglicher Erfahrungen wahrzunehmen. Die zentrale Erkenntnis: Der Ort, an dem sich Himmel und Erde berühren, ist nicht weit entfernt – er kann überall da sein, wo Menschen sich in Liebe und Achtsamkeit begegnen. Damit eröffnet das Arbeitsblatt einen pädagogisch wertvollen Zugang zur Botschaft der Bergpredigt und zu einem alltagsnahen Verständnis christlicher Ethik.