Der Einstieg gelingt über eine Karikatur in der ein altes Ehepaar seinen Kindern eine zerstörte Welt als ihr Erbe übergibt. In einem weiteren Schritt werden vier Textausschnitte im Bezug auf den Begriff Generationengerechtigkeit ausgewertet:
Ältere Wähler beeinflussen immer stärker den Wahlausgang“: Der Text spricht von der Altersverteilung der Wahlberechtigten und der hohen Wahlbeteiligung älterer Menschen. Hier wird „Generation“ im Kontext der Altersgruppe verwendet, was dem Begriff „Altersgruppen-Generation“ entspricht.
„Atommüll-Endlager: Die ewige Suche nach der ewigen Lösung“: Dieser Text behandelt die langfristige Planung für ein Atommüll-Endlager, das für zukünftige Generationen sicher sein soll. In diesem Fall wird „Generation“ im Sinne der „Zeitpunkt-Generation“ verwendet, da es um künftige Generationen geht, die in der Zukunft leben und die Folgen heutiger Entscheidungen tragen müssen.
„So wird unsere Demokratie zukunftsgerechter“: Hier wird von der Notwendigkeit gesprochen, die Rechte zukünftiger Generationen zu berücksichtigen und Entscheidungen zu treffen, die die langfristige Zukunft betreffen. Auch dieser Text nutzt den Begriff „Generation“ im Sinne einer „Zeitpunkt-Generation“.
„Junge Menschen werden wie Arbeitnehmer zweiter Klasse behandelt“: Der Text beschreibt die prekäre Lage junger Menschen auf dem Arbeitsmarkt und verwendet „Generation“ im Sinne der „Altersgruppen-Generation“, da es um die Lebenssituation einer bestimmten Altersgruppe geht.
Die Ergebnisse werden in ein kurzes tabellarisches Material eingetragen.
In einem weiteren Schritt wird der Begriff der Gerechtigkeit definiert. Dabei wird das generelle Prinzip der Gleichheit differenziert über die Begriffe der Leistungsgerechtigkeit, Bedarfsgerechtigkeit und Chancengerechtigkeit.
In Gruppen werden Beispiele entwickelt in denen diese Begriffe angewendet werden. Ein Bezug zur Vergabe von Schulnoten wäre z.B. möglich:
1. Leistungsgerechtigkeit
Leistungsgerechtigkeit bedeutet, dass Schüler Noten erhalten, die direkt ihrer individuellen Leistung entsprechen, unabhängig von äußeren Faktoren. Hier wird der Fokus auf die erzielte Leistung im Vergleich zu den anderen gelegt.
Beispiel:
Ein Schüler, der in einer Mathematikprüfung 90 von 100 Punkten erreicht, erhält die Note 1, während ein anderer Schüler, der nur 60 von 100 Punkten erzielt, die Note 3 erhält. Die Noten spiegeln direkt die erbrachte Leistung wider.
2. Bedarfsgerechtigkeit
Bedarfsgerechtigkeit bedeutet, dass Schüler in ihrer Notengebung nach ihren individuellen Bedürfnissen und Unterstützungsanforderungen bewertet werden. Hier wird der Fokus auf die Unterstützung des Schülers gelegt, um ihm zu helfen, die bestmögliche Leistung zu erreichen, unabhängig von seinem Ausgangsniveau.
Beispiel:
Ein Schüler hat Schwierigkeiten mit dem Lesen aufgrund einer Legasthenie. Der Lehrer weiß dies und gibt dem Schüler mehr Zeit für Prüfungen und berücksichtigt in der Notenvergabe die besonderen Bedürfnisse des Schülers. Der Schüler erhält eine Note, die zeigt, dass er sich trotz dieser Herausforderungen verbessert hat, und erhält zusätzliche Unterstützung, um zu lernen.
3. Chancengerechtigkeit
Chancengerechtigkeit bedeutet, dass alle Schüler die gleichen Startbedingungen und Ressourcen haben, um erfolgreich zu sein. Noten werden so vergeben, dass jeder Schüler die gleichen Chancen auf Erfolg hat, unabhängig von seiner Herkunft oder seinen vorherigen Erfahrungen.
Beispiel:
Ein Schüler aus einem sozialen Brennpunkt erhält zusätzliche Unterstützung durch Nachhilfe oder Lernmaterialien, die ihm helfen, mit den anderen Schülern auf Augenhöhe zu lernen. Während der Prüfung erhält dieser Schüler nicht nur die gleiche Zeit wie andere, sondern auch spezifische Unterstützung, um sicherzustellen, dass er gleiche Chancen auf Erfolg hat. Die Noten spiegeln dann wider, dass der Schüler, auch wenn er nicht in den besten Umständen aufgewachsen ist, durch zusätzliche Hilfe und Förderung in der Lage war, gute Leistungen zu erbringen.
In einem weiteren Schritt wird der Unterschied zwischen Bedürfnissen und Wünschen thematisiert.
Dazu werden beide Begriffe in einem ersten Schritt definiert: Bedürfnisse sind essentiell für das Überleben und Wohlbefinden, während Wünsche zusätzlich sind und das Leben bereichern können, aber nicht unbedingt notwendig sind, um zu überleben oder gesund zu bleiben.
1. Bedürfnisse von Jugendlichen
Bedürfnisse sind Dinge, die für das Wohl und die Entwicklung von Jugendlichen notwendig sind. Sie sind grundlegender und essentieller, um ein gesundes, stabiles Leben zu führen.
Sicherheit und Geborgenheit: Jugendliche brauchen ein sicheres Zuhause und stabile Beziehungen, sowohl in der Familie als auch im Freundeskreis.
Zugang zu Bildung: Eine gute Schulbildung ist für Jugendliche von grundlegender Bedeutung, um ihre Zukunftsperspektiven zu verbessern.
Gesunde Ernährung und körperliche Gesundheit: Jugendliche brauchen regelmäßige Mahlzeiten und Zugang zu gesundheitsfördernden Angeboten.
Soziale Anerkennung: Jugendliche suchen Zugehörigkeit und Bestätigung in sozialen Gruppen, wie Freunden oder in der Familie.
Selbstverwirklichung: Jugendliche haben ein Bedürfnis, sich selbst zu finden und ihre Talente und Fähigkeiten zu entwickeln.
2. Wünsche von Jugendlichen
Wünsche sind Dinge, die über die grundlegenden Bedürfnisse hinausgehen. Sie sind nicht unbedingt notwendig für das Überleben oder das Wohlbefinden, aber sie tragen zur Lebensqualität und zur persönlichen Erfüllung bei.
Technologische Geräte: Viele Jugendliche wünschen sich die neuesten Smartphones, Tablets oder Laptops, um mit Freunden in Kontakt zu bleiben und ihre Interessen zu verfolgen.
Reisen und Abenteuer: Jugendliche wünschen sich oft, die Welt zu entdecken, neue Orte zu sehen und neue Kulturen kennenzulernen.
Markenkleidung oder angesagte Mode: Viele Jugendliche wünschen sich bestimmte Marken oder Modestile, um Teil der sozialen Gruppe zu sein oder sich individuell auszudrücken.
Freiheit und Unabhängigkeit: Jugendliche wünschen sich oft mehr Freiheiten, z.B. in Bezug auf ihre Freizeitgestaltung oder die Entscheidung, was sie tun möchten.
Anerkennung für ihre Leistungen: Jugendliche wünschen sich, dass ihre Bemühungen und Erfolge von anderen, wie Eltern oder Lehrern, wahrgenommen und gewürdigt werden.
Auf Seite 36 schließt sich eine Lösungsmaterial zu den bisherigen Aufgaben an.
Ein weiterer Schritt wird eine Podiumsdiskussion zum Thema Generationengerechtigkeit vorbereitet und durchgeführt. Pro und Contra Argumente werden aus Texten entwickelt und in zwei tabellarische Materialien eingetragen.
Eine sich anschließende Hausaufgabe untersucht den Wandel des Begriffes der Generationengerechtigkeit über die Generationen hinweg. Dazu liegt im Material eine Differenzierung zwischen Altersgruppen- und Zeitpunktgenerationengerechtigkeit vor.
Altersgruppengerechtigkeit (Altersgruppengenerationengerechtigkeit): Altersgruppengerechtigkeit bezieht sich auf die faire und gleichwertige Behandlung von verschiedenen Altersgruppen in der Gesellschaft. Dabei wird davon ausgegangen, dass alle Altersgruppen – von Kindern und Jugendlichen bis hin zu älteren Menschen – gleiche Chancen und Rechte haben sollten, insbesondere in Bezug auf soziale, politische und ökonomische Teilhabe. Es geht um die Verteilung von Ressourcen und Rechten, die auf die Bedürfnisse jeder Altersgruppe abgestimmt sind.
Beispiel: Die gerechte Verteilung von Bildungschancen für junge Menschen oder die Absicherung von Renten und Gesundheitsleistungen für ältere Menschen.
Zeitpunktgenerationengerechtigkeit (Generationenrechtigkeit im zeitlichen Kontext): Zeitpunktgenerationengerechtigkeit zielt auf die Fairness zwischen verschiedenen Generationen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten leben. Es geht darum, wie die gegenwärtige Generation ihre Entscheidungen trifft und inwieweit diese Entscheidungen die Lebensqualität und Chancen zukünftiger Generationen beeinträchtigen. Dabei wird die Verantwortung für langfristige ökologische, wirtschaftliche und soziale Auswirkungen berücksichtigt, die auch künftige Generationen betreffen.
Beispiel: Die Notwendigkeit, heute umweltfreundliche Entscheidungen zu treffen, um die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen nicht zu gefährden (z.B. durch Klimaschutzmaßnahmen oder nachhaltige Ressourcennutzung).
Auch hierzu sind Lösungsmaterialien in der PDF enthalten.