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Die Nietzsches Moral - Schafe und Wölfe

Veröffentlichung:20.9.2023

Die Unterrichtsstunde "Die Nietzsches Moral - Schafe und Wölfe" mit drei Seiten thematisiert das Entstehen von unterschiedlichen Moralvorstellungen. Als Beispiel werden Gruppen von Schafen und Wölfen angeführt. Ihre Weltvorstellungen sind antagonistisch. Was der einen Gruppe als Wert erscheint ist für die andere eine Perversion. In Gruppen werden Beispiele für so entstehende unterschiedliche Wertvorstellungen und deren Gründe gesammelt. Dabei können auch aktuelle Peergruppen wie Gamer und Sportler untersucht werden. Antizipierte Lösungen sind im Material enthalten.

Diese Unterrichtsstunde ist direkt im Feld methodisch-didaktischer Kommentar beschrieben. Das Video, auf das sie sich bezieht, ist im Dropdown-Menü eingebettete Medien sowie unter "Medium öffnen" auf dieser Seite zu finden.

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Unterrichtsstunde: Die Nietzsches Moral - Schafe und Wölfe

(90 Minuten)


I. Einführung (15 Minuten)

Beginnen Sie die Unterrichtsstunde mit einem kurzen Zitat von Friedrich Nietzsche: "Das, was uns nicht umbringt, macht uns stärker." Erklären Sie den Schülern, dass sie in dieser Stunde Nietzsches Einteilung der Welt in Schafe und Wölfe sowie seine Ansichten über die Moral erforschen werden.

II. Diskussion (20 Minuten)

Leiten Sie eine Diskussion über die folgenden Fragen ein:

Was meint Nietzsche mit "Schafe" und "Wölfe"?

Wie können diese Konzepte auf die menschliche Natur angewendet werden?

Welche Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen könnten als "schafhaft" oder "wolfhaft" betrachtet werden?

Wie könnte die biologische Veranlagung eines Menschen seine moralischen Vorstellungen beeinflussen?

III. Praktische Anwendung (15 Minuten)

Teilen Sie die Schüler in zwei Gruppen auf: "Schafe" und "Wölfe". Bitten Sie die Schaf-Gruppe, eine Liste von Eigenschaften und Verhaltensweisen zu erstellen, die sie als moralisch gut erachten. Die Wolf-Gruppe sollte dasselbe für sie als moralisch gut erachten. Lassen Sie sie ihre Listen vergleiche und diskutieren, wie unterschiedliche biologische Veranlagungen zu unterschiedlichen Moralvorstellungen führen können.

In Gruppen können zudem Werte gesammelt werden, auf die sich die vordergründig so unterschiedlichen Gruppen von Gamern und Sportlern einigen könnten. Dadurch zeigt sich, dass auch sehr unterschiedliche Menschen die gleichen/ähnliche Werte vertreten können. 


Schafe (als moralisch gut erachtet):


Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft gegenüber anderen.

Einfühlsamkeit und Empathie für die Bedürfnisse und Gefühle anderer.

Gemeinschaftssinn und Zusammenarbeit.

Friedfertigkeit und Vermeidung von Konflikten.

Bescheidenheit und Zurückhaltung im eigenen Handeln.

Treue und Loyalität gegenüber der Gemeinschaft oder Gruppe.

Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit in Kommunikation und Handeln.

Fürsorglichkeit und Unterstützung für Schwächere.

Respekt vor Autoritäten und Regeln.

Geduld und Ausdauer in schwierigen Situationen.


Wölfe (als moralisch gut erachtet):


Stärke und Durchsetzungsvermögen.

Unabhängigkeit und Selbstvertrauen.

Entschlossenheit und Mut, Risiken einzugehen.

Kreativität und Innovationsfähigkeit.

Individualität und das Streben nach persönlichem Wachstum.

Schutz und Verteidigung der Familie oder Gemeinschaft.

Klugheit und strategisches Denken.

Führungsqualitäten und die Fähigkeit, andere zu inspirieren.

Verantwortungsbewusstsein für das eigene Leben und die eigenen Entscheidungen.

Respekt für die Freiheit und Individualität anderer.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Listen nur als illustratives Beispiel dienen und dass individuelle moralische Vorstellungen stark variieren können. In der Diskussion können die Schüler erkennen, wie verschiedene biologische Veranlagungen zu unterschiedlichen Vorstellungen von Moral führen können.


Unterschiedliche biologische Veranlagungen können zu unterschiedlichen Moralvorstellungen führen, weil unsere biologische Veranlagung unsere Persönlichkeit, unsere Werte und unsere Neigungen beeinflusst. Hier sind einige Erklärungen, wie dies geschehen kann:

Neurobiologische Unterschiede: Die Art und Weise, wie unser Gehirn funktioniert, ist teilweise genetisch bedingt. Menschen mit unterschiedlichen neurobiologischen Merkmalen können unterschiedliche moralische Reaktionen auf bestimmte Situationen haben. Zum Beispiel könnten Menschen mit einer stärkeren Neigung zur Empathie eher dazu neigen, Mitgefühl und Rücksichtnahme als moralisch gut zu betrachten.

Genetische Einflüsse: Einige Forschungen deuten darauf hin, dass bestimmte genetische Variationen mit bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen in Verbindung stehen, die moralische Vorstellungen beeinflussen könnten. Zum Beispiel könnte eine genetische Prädisposition für Risikobereitschaft dazu führen, dass jemand Risikobereitschaft und Unabhängigkeit als moralisch gut erachtet.

Evolutionäre Prägung: Die menschliche Evolution hat dazu geführt, dass Menschen unterschiedliche Überlebensstrategien entwickelt haben. Menschen in Gemeinschaften könnten sich auf Kooperation und Fürsorge fokussieren, während Einzelgänger eher auf Unabhängigkeit und Selbstversorgung ausgerichtet sind. Diese evolutionären Unterschiede könnten zu unterschiedlichen moralischen Vorstellungen führen.

Soziale und kulturelle Einflüsse: Die biologische Veranlagung interagiert mit sozialen und kulturellen Faktoren. Die Umwelt, in der jemand aufwächst, die Werte seiner Familie und Gemeinschaft sowie die Erfahrungen, die er gemacht hat, können seine moralischen Vorstellungen stark prägen. Zum Beispiel könnten Menschen in einer Gemeinschaft, die Kooperation und Gemeinschaftssinn betont, diese Werte als moralisch gut erachten.

Persönlichkeitsmerkmale: Unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmale, die in der Persönlichkeitspsychologie beschrieben werden, wie Gewissenhaftigkeit, Offenheit für Erfahrungen, Verträglichkeit usw., können moralische Urteile beeinflussen. Eine Person mit einer höheren Gewissenhaftigkeit könnte Regeln und Pflichten als moralisch wichtiger erachten, während jemand mit höherer Offenheit möglicherweise moralische Vielfalt und Toleranz bevorzugt.


Insgesamt zeigt sich, dass unsere biologische Veranlagung nicht in einem Vakuum existiert, sondern von einer Vielzahl von Faktoren geprägt wird. Diese Faktoren können dazu führen, dass Menschen unterschiedliche moralische Vorstellungen und Bewertungen entwickeln, die von ihrer Persönlichkeit, ihren Erfahrungen und ihrer Umgebung beeinflusst werden. Das Verständnis dieser Zusammenhänge kann dazu beitragen, Empathie und Verständnis für unterschiedliche moralische Perspektiven zu entwickeln.


Werte auf die unterschiedliche Gruppen wie Gamer und Sportler sich einigen können:


Fair Play: Computerspieler sollten fair und ehrlich spielen, ohne zu schummeln oder zu betrügen.

Respekt: Respekt gegenüber anderen Spielern, unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Fähigkeiten, ist ein wichtiger Wert.

Teamarbeit: In Multiplayer-Spielen ist Teamarbeit entscheidend. Spieler sollten kooperativ und unterstützend sein.

Verantwortung: Spieler sollten sich bewusst sein, wie viel Zeit sie mit Spielen verbringen, und ihr Spielverhalten verantwortungsvoll steuern.

Geduld: Geduld ist wichtig, wenn es darum geht, neue Fähigkeiten zu erlernen oder in komplexen Spielen Fortschritte zu machen.

Selbstbeherrschung: Spieler sollten in der Lage sein, ihre Emotionen zu kontrollieren und nicht in unangemessenes Verhalten zu verfallen, wenn sie frustriert sind.

Fairer Wettbewerb: Spieler sollten den Wettbewerb schätzen und gewinnen oder verlieren können, ohne andere Spieler herabzusetzen.

Datenschutz: Das Respektieren der Privatsphäre anderer Spieler und das Einhalten der Regeln des Spiels, um Cheating zu verhindern, sind moralische Werte.

Gleichberechtigung: Spieler sollten sich gegen Diskriminierung und Belästigung in Spielen einsetzen und sicherstellen, dass Spiele für alle zugänglich sind.

Dankbarkeit: Das Zeigen von Dankbarkeit gegenüber anderen Spielern, die Hilfe oder Unterstützung bieten, ist ein positiver moralischer Wert.


IV. Präsentation der praktischen Anwendung (15 Minuten)

Lassen Sie jede Gruppe ihre Liste der moralischen Vorstellungen vorstellen. Bitten Sie sie, ihre Gedanken und Überlegungen zu teilen, warum sie diese Eigenschaften als gut erachten. Ermutigen Sie die Schüler, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Gruppen zu analysieren.

V. Reflexion und Zusammenfassung (10 Minuten)

Leiten Sie eine Diskussion über die folgenden Fragen ein:

Wie haben die biologischen Veranlagungen die moralischen Vorstellungen der Schaf- und Wolf-Gruppen beeinflusst?

Wie könnten diese Erkenntnisse unsere Sichtweise auf Moral und Ethik verändern?

Gibt es eine "richtige" oder "falsche" Moral?

VI. Hausaufgabe (10 Minuten)

Fordern Sie die Schüler auf, ein kurzes Essay zu schreiben, in dem sie ihre eigenen Gedanken zur Nietzsche'schen Moral und ihrer persönlichen Moralvorstellung darlegen. Bitten Sie sie, Beispiele aus ihrem eigenen Leben oder der Gesellschaft zu geben, die diese Vorstellungen illustrieren.

VII. Abschließende Worte (5 Minuten)

Schließen Sie die Unterrichtsstunde ab, indem Sie die Bedeutung der Diskussion und Reflexion über moralische Vorstellungen betonen. Betonen Sie, dass die Welt der Moral komplex ist und von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird.

VIII. Zusätzliche kreative Ideen (10 Minuten)

Bitten Sie die Schüler, in Gruppen Gedichte oder kurze Geschichten zu schreiben, die die Konzepte von "Schafen" und "Wölfen" in verschiedenen Szenarien darstellen.

Organisieren Sie eine Rollenspiel-Aktivität, bei der die Schüler in die Rollen von Schafen und Wölfen schlüpfen und moralische Dilemmata lösen müssen.

Ermutigen Sie die Schüler, Kunstwerke zu erstellen, die ihre Vorstellungen von Moral und Nietzsche'schen Konzepten darstellen.

IX. Bibelzitate zum Thema (5 Minuten)

Da es sich um eine Religionsklasse handelt, können Sie die Schüler dazu ermutigen, nach Bibelzitaten zu suchen, die sich mit moralischen Fragen und der menschlichen Natur befassen. Bitten Sie sie, Zitate zu teilen und zu diskutieren, wie sie zu Nietzsches Ideen passen oder sich von ihnen unterscheiden.

Methoden:

Videoanalyse

Medien, die Teil des aufgelisteten Materials sind und in weiteren Kontexten Verwendung finden können.

Sprouts Deutschland

20.9.2023

Umfang: Anregung

Schulbereich: Sekundarstufe II

Hessen

Hessen

Sekundarstufe II | Q3 Ethik – die Frage nach Gut und Böse

Q3.1 Moralisch argumentieren – Modelle der Ethik.

Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz

Sekundarstufe II | 12/2 Gutes Handeln unter dem Anspruch des Christseins

12.2 / 1. Grundzüge christlicher Moral im Kontext philosophischer Ethik.

Text

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20.9.2023

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Unterrichtsstunde

Menschen & Welt ,Bibel & Tradition

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