Weitere Beiträge stellen heraus, dass der Sonntag traditionell drei Dimensionen vereint: Ruhe, Feiern und Spiritualität. Neben der körperlichen und seelischen Erholung geht es darum, Gemeinschaft zu erleben – sei es in Familie, Gemeinde oder Freundeskreis – und sich mit religiösen Fragen und Gottesdiensten zu verbinden. Gleichzeitig wird kritisch beleuchtet, dass der Gottesdienstbesuch in der modernen Gesellschaft stark zurückgegangen ist und Menschen den Sonntag zunehmend säkular gestalten.
Ein eigener Abschnitt widmet sich dem jüdischen Schabbat als kulturellem und religiösem Vorläufer des christlichen Sonntags. Hier wird der Schabbat als heiliger Zeit-Rhythmus dargestellt, der Menschen Freiheit, Würde und eine vertiefte Beziehung zu Gott und Mitmenschen ermöglicht.
Mehrere Texte thematisieren außerdem die gesundheitlichen und sozialen Dimensionen des arbeitsfreien Sonntags. Studien weisen darauf hin, dass regelmäßige Sonntagsarbeit den Lebensrhythmus stört, zu Erschöpfung führt und familiäre wie soziale Beziehungen belastet. Ein freier gemeinsamer Tag sei ein gesellschaftliches Kulturgut, das wesentlich zur Kohärenz, also zum Gefühl von Verbundenheit und Stimmigkeit im Leben beitrage.
Auch Alltagsrealitäten kommen zur Sprache: Pflegende, Pfarrerinnen und andere Berufsgruppen schildern, wie sie Sonntagsarbeit erleben und wie schwierig der Ausgleich zwischen beruflicher Verpflichtung, Familienleben und persönlicher Erholung sein kann. Dies wird ergänzt durch eine Debatte über verkaufsoffene Sonntage, in der kirchliche, gewerkschaftliche und wirtschaftliche Stimmen kontrastiert werden.
Schließlich enthält das Heft spirituelle Impulse, etwa die Geschichte des Adventskranzes als Hoffnungssymbol in dunklen Zeiten oder eine Auslegung der Jahreslosung, die Gottes Zusage eines „neuen Herzens und neuen Geistes“ in den Mittelpunkt stellt.