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Bistum Rottenburg Stuttgart

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Der brennende Dornbusch

JHWH ist ein befreiender Gott

Veröffentlichung:1.1.2017

Die Unterrichtssequenz "Der brennende Dornbusch" mit sieben Seiten und fünf Materialien befasst sich mit der bibeltheologischen Didaktik und zeigt anhand des Gleichnisses vom barmherzigen Samariter (Lk 10,25–37), wie eine tiefgreifende Auseinandersetzung zwischen der Lebenswelt der Lernenden (Leserwelt) und der Welt des biblischen Textes (Textwelt) im Unterricht gelingen kann. Ziel ist es, biblisches Lernen als einen dialogischen Prozess zu gestalten, in dem die Rezeption des Textes durch die Schüler im Mittelpunkt steht.


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Der Einstieg gelingt über ein Rezeptions-Experiment, bei dem eine Schülerin das Gleichnis frei nacherzählt. Diese Methode verdeutlicht, wie unterschiedlich Bibeltexte erinnert, verstanden und interpretiert werden – je nach Vorerfahrungen, Erwartungen und Perspektiven der Lesenden. Im Anschluss erfolgt eine genaue Lektüre des Originaltextes, wodurch Unterschiede zwischen persönlicher Rezeption und Textstruktur sichtbar gemacht werden. Dieser Zugang betont die Bedeutung der Wechselwirkung zwischen Leserwelt und Textwelt und bildet die Grundlage für das didaktische Modell.

Das sogenannte Zwei-Welten-Modell differenziert zwischen der Leserwelt – also den individuellen und kollektiven Erfahrungen, dem Vorwissen, der Sozialisation und dem schulischen Umfeld der Schüler – und der Textwelt, die durch historische, kulturelle und theologische Kontexte geprägt ist. Beide Welten begegnen sich im Rezeptionsprozess, beeinflussen sich gegenseitig und führen idealerweise zu einer persönlichen Aneignung des Textes. Dabei wird betont, wie wichtig es ist, die Leserwelt differenziert zu erfassen, etwa durch gezielte Fragen zu Erfahrungen, Einstellungen und religiösen Bezügen der Schüler.

Die Textwelt wiederum wird erschlossen durch Hintergrundwissen zur Zeit Jesu (Enzyklopädie), durch die Kenntnis biblischer Verweise und Redaktionsstrategien (z. B. das Sch’ma Israel oder das Verhältnis zwischen Juden und Samaritern) sowie durch Einbezug der Wirkungsgeschichte des Textes in Liturgie, Kunst und Theologie. Dadurch erhalten die Schülerinnen und Schüler das Rüstzeug, um den Text in seiner Tiefe zu verstehen.

Das didaktische Vorgehen sieht mehrere Analyseschritte vor. Zunächst wird der Text detailliert analysiert, wobei sprachliche Hinweise, Wiederholungen und Strukturmerkmale aufgedeckt werden. Anschließend folgt eine strukturelle Interpretation, bei der die Einzelaspekte in den Gesamtzusammenhang eingeordnet werden. Schließlich steht die zusammenfassende Interpretation, die persönliche Deutung, historische Einordnung und theologische Reflexion verbindet.

Besonders betont wird, dass biblisches Lernen nicht nur ein kognitiver, sondern ein existenzieller Prozess ist. Es geht darum, was sich durch die Begegnung mit dem Text bei den Lernenden verändert – in ihrem Denken, Fühlen und Handeln. Gute Texte im Religionsunterricht zeichnen sich dadurch aus, dass sie solche Veränderungen ermöglichen. Der Unterricht soll Räume schaffen, in denen Schüler sich mit dem Text identifizieren, ihn kritisch befragen und auf ihr eigenes Leben beziehen können.

Für die Praxis bedeutet das: Lehrkräfte sind eingeladen, Unterrichtseinheiten zu gestalten, die den Dialog zwischen Text- und Leserwelt aktiv fördern – etwa durch kreative Methoden wie Lesetagebücher, Rollenspiele oder Stationenlernen, durch Hintergrundinformationen zu historischen und theologischen Kontexten sowie durch Reflexionsaufgaben, die zur persönlichen Stellungnahme anregen. So wird der Religionsunterricht zu einem Ort echter Auseinandersetzung mit biblischen Texten – nicht nur im Sinne von Wissenserwerb, sondern im Sinne einer persönlichen, lebendigen Deutung.

Wenn du möchtest, kann ich diese Zusammenfassung auch noch in eine fertige Unterrichtseinheit mit Stundenverlauf, Zielen und Materialideen umwandeln.

Hessen

Hessen

Sekundarstufe I | Jahrgangsstufe 10

10.1 Verantwortung für das Leben. Menschenwürde und Gottesebenbildlichkeit.

Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz

Sekundarstufe I | Jahrgangsstufe 10

10.1 Fragen und suchen: Existiert Gott?.

Beispielhafte Lernsequenzen

  • Wie Menschen sich Gott vorstellen: Alltagsweltliche Gottesbilder und Vorstellungen
  • Existenzielle Erfahrungen und Sinnfragen als Verstehenshorizonte und Resonanzboden für die Frage nach Gott

Text

urheberrechtlich geschützt

11.6.2025

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Sequenz

Gott

Suchen, Verarbeiten und Aufbewahren ,Kommunizieren und Kooperieren ,Produzieren und Präsentieren ,Analysieren und Reflektieren

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