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Hubertus Holschbach | ru-digital

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Wie sich die Befreiungstheologie für die Armen einsetzt #48

Veröffentlichung:18.7.2022

Die Unterrichtsstunde "Wie sich die Befreiungstheologie für die Armen einsetzt" thematisiert die soziale Verantwortung des Christentus am Beispiel der Befreiungstheologie. Dazu werden in Gruppen Argumente für und gegen die politische Tätigkeit der Kirche gesammelt. Eine List mit Argumenten ist im Material enthalten. 

Dem brasilianischen Bischof Helder Cámara (1909–1999) wird die Aussage zugeschrieben: "Wenn ich den Armen zu essen gebe, nennen sie mich einen Heiligen. Aber wenn ich frage, warum die Armen nichts zu essen haben, schimpfen sie mich einen Kommunisten." Das fasst die grundsätzliche Problematik dieser Bewegung zusammen: Einerseits haben Anhänger der "Theologie der Befreiung" Partei für die Benachteiligten ergriffen, andererseits waren sie damit – vor allem in Zeiten des Kalten Kriegs – immer wieder Verdächtigungen und Kritik ausgesetzt. Manche Geistliche ließen dafür auch ihr Leben. Der Berühmteste ist wohl Oscar Romero. Siehe dazu auch das Material in ru-digital.

Die Stunde ist im Feld methodisch-didaktischer Kommentar beschrieben. Dort sind zudem Fragestellungen mit Zeitstempeln und ein multiple-choice Test enthalten.

Products

"Befreiungstheologie – Glaube in Aktion"

90 Minuten

Einführung (I) (10 Minuten)

Zielsetzung: Die Schüler sollen das Konzept der Befreiungstheologie verstehen und erkennen, wie sich Glaube und soziales Engagement verbinden lassen.

Aktivierung des Vorwissens:

Frage: „Was versteht ihr unter sozialer Gerechtigkeit? Kennt ihr Beispiele für kirchliches Engagement gegen Armut?“

Zeige einen kurzen Ausschnitt (3 Minuten) aus dem Video, der die Kernbotschaft der Befreiungstheologie und die „Option für die Armen“ erläutert.

Aufgabe: Notiere drei Begriffe, die dir beim Video-Ausschnitt besonders aufgefallen sind.

Diskussion (II) (15 Minuten)

Leitfrage: „Welche Verantwortung hat die Kirche gegenüber den Armen und Unterdrückten?“

Pro-Kontra-Debatte:

Pro: Kirche soll sich politisch engagieren.

Contra: Kirche soll sich nur auf spirituelle Themen konzentrieren.

Moderation: Schüler argumentieren in Gruppen, Lehrkraft greift lenkend ein und bringt Beispiele aus der Befreiungstheologie ein.

Ergebnis: Sammlung zentraler Argumente auf einem Flipchart.




Pro-Argumente: Kirche soll sich politisch engagieren

Moralische Verpflichtung des Glaubens:

Die christliche Lehre betont Nächstenliebe und Solidarität mit den Schwächsten (vgl. Matthäus 25,40). Politisches Engagement ist ein praktischer Ausdruck dieser Werte.

Die „Option für die Armen“ zeigt, dass Glaube und gesellschaftliche Verantwortung untrennbar verbunden sind.

Glaube als Antrieb für Gerechtigkeit:

Die Kirche hat die Ressourcen und den Einfluss, um soziale Missstände anzuprangern und Veränderungen zu bewirken.

Beispiele aus der Geschichte wie die Rolle der Befreiungstheologie in Lateinamerika zeigen, dass kirchliches Engagement tatsächliche Verbesserungen bringen kann.

Vertrauen und Nähe zu den Menschen:

In vielen Ländern, besonders in Krisengebieten, genießen kirchliche Organisationen ein hohes Maß an Vertrauen. Sie können deshalb als Vermittler zwischen Gesellschaft und Politik agieren.

Priester und kirchliche Mitarbeiter stehen oft in direktem Kontakt mit den Betroffenen und kennen deren Bedürfnisse besser als politische Institutionen.

Historische Erfolge:

Bewegungen wie die Befreiungstheologie haben in Lateinamerika politische Reformen angestoßen, die soziale Gerechtigkeit gefördert haben.

Die Abschaffung der Sklaverei oder der Einsatz für Bürgerrechte in den USA sind historische Beispiele, bei denen kirchliche Akteure eine führende Rolle gespielt haben.

Widerstand gegen Unterdrückung:

In autoritären Regimen oder unterdrückenden Gesellschaften kann die Kirche eine Stimme der Gerechtigkeit und Freiheit sein, wie bei Erzbischof Óscar Romero in El Salvador.

Politisches Engagement ist notwendig, um sich gegen strukturelle Gewalt und systematische Benachteiligung einzusetzen.

Globale Verantwortung:

Die Kirche hat eine weltweite Präsenz und kann Themen wie Armut, Klimawandel und Migration effektiv auf globaler Ebene ansprechen.

Papst Franziskus setzt sich beispielsweise für soziale und ökologische Gerechtigkeit ein („Laudato Si“), was zeigt, dass kirchliches Engagement positive internationale Auswirkungen haben kann.

Vorbildfunktion:

Wenn die Kirche politisch handelt, gibt sie ein starkes Signal für ihre Gläubigen, sich ebenfalls aktiv in sozialen und politischen Fragen zu engagieren.

Politisches Engagement der Kirche inspiriert Einzelpersonen und Gemeinden, Verantwortung für ihre Mitmenschen zu übernehmen.

Verwirklichung des Evangeliums:

Politisches Engagement ist ein Weg, die Botschaft Jesu aktiv in der Welt zu leben. Das Evangelium fordert, die Stimme für die Schwachen zu erheben und den Mächtigen entgegenzutreten.



Contra-Argumente: Kirche soll sich nur auf spirituelle Themen konzentrieren

Trennung von Kirche und Staat:

Politisches Engagement der Kirche könnte die notwendige Trennung von Kirche und Staat untergraben, was zu Konflikten und Missbrauch von Macht führen kann.

Eine neutrale Haltung der Kirche sichert ihren Status als überkonfessionelle und überparteiliche Institution.

Gefahr der Instrumentalisierung:

Politisches Engagement kann dazu führen, dass die Kirche von politischen Parteien oder Bewegungen für deren Zwecke missbraucht wird.

Dies könnte die Glaubwürdigkeit der Kirche schädigen und den Fokus von ihren spirituellen Aufgaben ablenken.

Verlust des Fokus auf das Kerngeschäft:

Die primäre Aufgabe der Kirche ist die Verkündigung des Evangeliums und die spirituelle Begleitung der Gläubigen.

Politisches Engagement könnte die Ressourcen der Kirche aufbrauchen und ihre spirituelle Mission verwässern.

Spaltung der Gemeinschaft:

Politische Stellungnahmen könnten zu inneren Konflikten innerhalb der Kirche führen, da die Mitglieder oft unterschiedliche politische Ansichten haben.

Eine politisch aktive Kirche riskiert, ihre Gläubigen zu polarisieren, anstatt Einheit zu fördern.

Komplexität politischer Themen:

Die Kirche ist keine politische Institution und verfügt nicht über die notwendige Expertise, um komplexe politische Probleme wie Wirtschaftspolitik oder soziale Reformen effektiv zu adressieren.

Politische Eingriffe der Kirche könnten unbeabsichtigte negative Konsequenzen haben.

Neutralität als moralische Autorität:

Die Kirche bewahrt ihre moralische Autorität am besten, wenn sie sich aus der Politik heraushält und sich ausschließlich auf spirituelle und ethische Fragen konzentriert.

Ihre Rolle als Vermittler und Ratgeber in gesellschaftlichen Fragen könnte durch politische Parteinahme geschwächt werden.

Historische Fehler:

In der Vergangenheit haben politische Verstrickungen der Kirche oft zu Skandalen und Missbrauch von Macht geführt (z. B. Kreuzzüge, Inquisition, Unterstützung von autoritären Regimen).

Diese Fehler könnten wiederholt werden, wenn die Kirche sich erneut in die Politik einmischt.

Gefahr der Vereinnahmung:

Politisches Engagement könnte dazu führen, dass die Kirche auf weltliche Themen reduziert wird und ihre spirituelle Botschaft in den Hintergrund gerät.

Gläubige könnten das Gefühl verlieren, dass die Kirche ihnen in ihrem persönlichen Glaubensleben Halt bietet.

Alternative Wege:

Die Kirche kann sich für soziale Gerechtigkeit einsetzen, ohne direkt politisch aktiv zu werden, z. B. durch karitative Arbeit, Bildung und den Dialog mit Entscheidungsträgern.

Dies würde ihren ethischen Einfluss bewahren und gleichzeitig praktische Unterstützung bieten.

Respekt vor der individuellen Freiheit:

Politisches Engagement der Kirche könnte als Bevormundung empfunden werden, da die Mitglieder oft unterschiedliche Ansichten über politische Lösungen haben.

Der Fokus auf spirituelle Themen ermöglicht es den Gläubigen, selbstbestimmte Entscheidungen in politischen Fragen zu treffen.



Praktische Anwendung (III) (25 Minuten)

Projektaufgabe: "Gestalte eine Mini-Kampagne zur Unterstützung einer sozial benachteiligten Gruppe."

Gruppenbildung: Schüler teilen sich in Teams von 3–4 Personen auf.

Materialien: Plakate, Marker, Tablets für Online-Recherche.

Aufgabe: Entwickelt ein Konzept mit:

Zielgruppe (z. B. obdachlose Menschen, benachteiligte Schüler)

Kernbotschaft

Praktische Maßnahmen (z. B. Spendenaktion, Informationskampagne)

Zeitrahmen: 15 Minuten für die Erarbeitung.

Präsentation der praktischen Anwendung (IV) (15 Minuten)

Gruppenpräsentationen: Jede Gruppe präsentiert ihre Mini-Kampagne (3 Minuten pro Gruppe).

Feedbackrunde: Mitschüler und Lehrkraft geben konstruktives Feedback.

Reflexion und Zusammenfassung (V) (10 Minuten)

Reflexionsfragen:

„Welche Bedeutung hat die Option für die Armen heute?“

„Welche Verbindung seht ihr zwischen Glauben und sozialem Engagement?“

Zusammenfassung durch Lehrkraft: Die Befreiungstheologie zeigt, dass christlicher Glaube praktische Auswirkungen haben kann und soll.


„Welche Bedeutung hat die Option für die Armen heute?“

Soziale Ungerechtigkeit bleibt aktuell:

Trotz globaler Fortschritte leben Millionen Menschen in Armut, leiden unter Hunger, fehlender Bildung und sozialer Ausgrenzung.

Die „Option für die Armen“ erinnert daran, dass der Einsatz für die Schwächsten eine zentrale moralische Verantwortung darstellt.

Klimakrise und Ungleichheit:

Der Klimawandel trifft arme und marginalisierte Bevölkerungsgruppen am stärksten. Die „Option für die Armen“ fordert ein Umdenken und nachhaltige Maßnahmen, um diese Menschen zu schützen.

Flucht und Migration:

Viele Menschen fliehen vor Krieg, Armut und Verfolgung. Die „Option für die Armen“ mahnt, dass diese Menschen nicht nur Hilfe, sondern auch Würde und Respekt verdienen.

Menschliche Würde und Solidarität:

Sie betont, dass soziale Gerechtigkeit untrennbar mit der Achtung der Menschenwürde verbunden ist. Dies schafft ein Gegengewicht zu einer rein profitorientierten Gesellschaft.

Inspirationsquelle für soziale Bewegungen:

Die „Option für die Armen“ bleibt eine Grundlage für Organisationen, die sich für Chancengleichheit und Gerechtigkeit einsetzen, wie Caritas oder Brot für die Welt.


„Welche Verbindung seht ihr zwischen Glauben und sozialem Engagement?“

Glaube als Quelle von Werten:

Viele religiöse Überzeugungen betonen Nächstenliebe, Mitgefühl und Gerechtigkeit, die direkt zu sozialem Engagement inspirieren.

Beispiele aus der Bibel:

Jesus selbst lebte Nächstenliebe vor und stellte sich auf die Seite der Ausgegrenzten (z. B. Heilung der Kranken, Umgang mit Sündern). Diese Beispiele zeigen, wie Glauben und Engagement zusammengehören.

Praktische Umsetzung des Glaubens:

Sozialer Einsatz ist eine Möglichkeit, den Glauben in die Tat umzusetzen und die spirituellen Werte zu leben.

Motivation durch Hoffnung:

Glauben gibt vielen Menschen die Kraft und Hoffnung, sich trotz Widerständen für soziale Gerechtigkeit einzusetzen.

Gemeinschaft als Motor:

Religiöse Gemeinschaften können eine Plattform bieten, um gemeinsam soziale Projekte zu organisieren und zu unterstützen.

Verantwortung vor Gott und Menschen:

Der Glaube betont die Verantwortung, sich für andere einzusetzen, besonders für die Schwachen, und sieht dies als einen Weg, Gottes Liebe zu zeigen.


Hausaufgabe (VI)

Aufgabe: Schreibe einen kurzen Essay (ca. 250 Wörter) zu der Frage:

„Wie können Glaube und soziale Gerechtigkeit in deinem Umfeld zusammenwirken?“

Alternative für kreative Schüler: Gestalte ein Plakat, das den zentralen Gedanken der Befreiungstheologie vermittelt.

Abschließende Worte (VII) (5 Minuten)

Inspirationszitat: „Wenn ich den Armen zu essen gebe, nennen sie mich einen Heiligen. Wenn ich frage, warum sie arm sind, nennen sie mich einen Kommunisten.“ – Hélder Câmara.

Hinweis: Soziale Gerechtigkeit beginnt im Kleinen – in eurer Klasse, in eurer Familie und in eurer Nachbarschaft.

Zusätzliche kreative Ideen (VIII)

Exkurs: Vergleiche die Befreiungstheologie mit anderen religiösen Bewegungen, die soziale Themen aufgreifen.

Gastredner: Lade eine Person ein, die sich in sozialen Projekten engagiert (z. B. in der Flüchtlingshilfe).

Rollenspiel: „Ein Tag im Leben eines Sozialarbeiters“ – Schüler spielen realistische Szenarien durch.

Bibelzitate (IX)

Lukas 4,18-19: „Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, den Armen eine gute Nachricht zu bringen.“

Matthäus 25,40: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“

Micha 6,8: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert: Recht tun, Güte lieben und demütig mit deinem Gott gehen.“


Fragestellung zum Video:

1. Was versteht man unter der „Option für die Armen“?

Zeitstempel: 00:02:39

Antwort: Die „Option für die Armen“ ist eine bewusste Entscheidung, sich auf die Seite der Armen und Unterdrückten zu stellen. Sie bedeutet, sich aktiv für soziale Gerechtigkeit einzusetzen und neutralem Verhalten eine Absage zu erteilen, da Neutralität in ungerechten Situationen den Status quo unterstützt.

2. Welche gesellschaftlichen Missstände führten zur Entstehung der Befreiungstheologie?

Zeitstempel: 00:01:39

Antwort: In Lateinamerika führten in den 1960er Jahren extreme Armut, soziale Ungleichheit, staatliche Gewalt und politische Unterdrückung zur Entstehung der Befreiungstheologie. Diese Theologie setzte sich zum Ziel, die Menschen von diesen strukturellen Missständen zu befreien.

3. Welche praktischen Ansätze verfolgte die Befreiungstheologie?

Zeitstempel: 00:05:39

Antwort: Die Befreiungstheologie setzte auf Basisgemeinden, in denen Menschen ihre Probleme in der Gemeinschaft diskutierten und praktische Lösungen entwickelten. Diese Ansätze reichten von lokalen Verbesserungen wie Wasserversorgung bis hin zur Vernetzung mit politischen Bewegungen für umfassendere Reformen.

4. Warum wurden Vertreter der Befreiungstheologie häufig angegriffen oder verfolgt?

Zeitstempel: 00:07:39

Antwort: Vertreter der Befreiungstheologie wurden oft als Marxisten diffamiert, da sie sich gegen bestehende Machtstrukturen stellten. In der Zeit des Kalten Krieges galt sozialer Protest schnell als kommunistisch, was zu Verfolgungen, Folter und sogar Ermordungen wie im Fall von Óscar Romero führte.

5. Wie hat die Befreiungstheologie Papst Franziskus beeinflusst?

Zeitstempel: 00:09:30

Antwort: Papst Franziskus ist kein Befreiungstheologe, aber viele seiner Handlungen und Aussagen, etwa seine Kritik an sozialer Ungleichheit und sein Einsatz für die Armen, zeigen den Einfluss der Befreiungstheologie.

6. Wie hat sich die Befreiungstheologie im Lauf der Zeit entwickelt?

Zeitstempel: 00:12:40

Antwort: Die Befreiungstheologie hat sich erweitert, indem sie feministische, indigene und ökologische Themen aufgegriffen hat. Sie sieht sich heute als breiteres Konzept für Gerechtigkeit, das verschiedene Perspektiven integriert.

7. Welche Rolle spielt die Befreiungstheologie in Europa?

Zeitstempel: 00:18:40

Antwort: Auch in Europa hat die Befreiungstheologie Einfluss, indem sie Theologen inspiriert, die soziale und politische Herausforderungen in den Fokus ihrer Arbeit stellen. Bewegungen versuchen, ihre Prinzipien auf europäische Verhältnisse anzuwenden.

8. Welche biblische Grundlage hat die Befreiungstheologie?

Zeitstempel: 00:03:47

Antwort: Die Befreiungstheologie sieht Gott als Befreier, wie er im Alten Testament das Volk Israel aus der Sklaverei führte. Im Neuen Testament wird dies durch Jesu Botschaft der Nächstenliebe und Gerechtigkeit ergänzt.

9. Welche Kritik wird der Kirche wegen ihres politischen Engagements vorgeworfen?

Zeitstempel: 00:07:39

Antwort: Kritiker werfen der Kirche vor, dass sie durch politisches Engagement ihre spirituelle Mission verwässert und riskieren könnte, parteiisch oder instrumentalisiert zu wirken.

10. Wie hat die Befreiungstheologie soziale Bewegungen inspiriert?

Zeitstempel: 00:12:40

Antwort: Die Befreiungstheologie hat viele soziale Bewegungen inspiriert, darunter solche, die sich für Frauenrechte, indigene Gemeinschaften und ökologische Gerechtigkeit einsetzen. Sie dient als Grundlage für aktivistische Ansätze weltweit.



Multiple-Choice-Quiz: Befreiungstheologie

1. Was ist die „Option für die Armen“?

A) Eine finanzielle Unterstützung für Bedürftige.

B) Eine bewusste Entscheidung, sich auf die Seite der Armen und Unterdrückten zu stellen.

C) Eine Strategie, um Reichtum gleichmäßig zu verteilen.

D) Eine Lehre, die ausschließlich auf spirituelle Themen abzielt.


2. Welche gesellschaftlichen Probleme führten zur Entstehung der Befreiungstheologie?

A) Klimawandel und Umweltzerstörung.

B) Hohe Inflation und Arbeitslosigkeit.

C) Armut, soziale Ungleichheit und politische Unterdrückung.

D) Fortschrittliche Technologien und ihre sozialen Folgen.


3. Was war ein Ziel der Basisgemeinden in der Befreiungstheologie?

A) Politische Parteien zu gründen.

B) Menschen in Gemeinschaften zu stärken, um soziale Missstände anzugehen.

C) Bildungseinrichtungen zu eröffnen.

D) Religiöse Schriften zu verbreiten.


4. Warum wurde die Befreiungstheologie oft kritisiert?

A) Sie ignoriert spirituelle Aspekte des Glaubens.

B) Sie wurde als kommunistisch oder marxistisch bezeichnet.

C) Sie war zu stark von europäischen Theologen beeinflusst.

D) Sie unterstützte ausschließlich wirtschaftliche Reformen.


5. Wie hat sich die Befreiungstheologie in den letzten Jahrzehnten entwickelt?

A) Sie konzentriert sich ausschließlich auf wirtschaftliche Themen.

B) Sie hat ihren Einfluss auf politische Bewegungen verloren.

C) Sie hat feministische, indigene und ökologische Themen integriert.

D) Sie wurde vollständig vom Vatikan abgelehnt.


Antworten:

B) Eine bewusste Entscheidung, sich auf die Seite der Armen und Unterdrückten zu stellen.

C) Armut, soziale Ungleichheit und politische Unterdrückung.

B) Menschen in Gemeinschaften zu stärken, um soziale Missstände anzugehen.

B) Sie wurde als kommunistisch oder marxistisch bezeichnet.

C) Sie hat feministische, indigene und ökologische Themen integriert.





Material:

Video-Transkription

00:00:00: Musik. Hier ist aufgekreuzt, der Podcast von katholisch.de. Ich bin Christoph Hartmann.

00:00:32: Die Kirche steht oft in der Kritik, Menschen nur aufs Jenseits zu vertrösten, anstatt aktiv gegen Armut und Ungerechtigkeit vorzugehen.

00:01:05: Die Befreiungstheologie entstand in den 1960er Jahren in Lateinamerika, um soziale Missstände anzugehen.

00:01:39: Der brasilianische Bischof Hélder Câmara beschrieb, wie seine Fürsprache für die Armen als kommunistisch gebrandmarkt wurde.

00:02:39: Die „Option für die Armen“ ist eine bewusste Entscheidung, sich auf die Seite der Unterdrückten zu stellen.

00:03:47: Die Theologie der Befreiung verbindet Glaubensfragen mit politischem und sozialem Engagement.

00:05:39: Durch Basisgemeinden und Bibelstudien wurden Menschen in Lateinamerika befähigt, ihre Situation selbst zu verbessern.

00:07:39: Vertreter der Befreiungstheologie standen häufig unter dem Verdacht des Marxismus und wurden verfolgt.

00:09:30: Der Einfluss der Befreiungstheologie zeigt sich bis heute, etwa in den Handlungen von Papst Franziskus.

00:12:40: Die Befreiungstheologie hat sich im Lauf der Zeit erweitert und differenziert, etwa um feministische und indigene Perspektiven.

00:18:40: Auch in Europa gibt es Impulse der Befreiungstheologie, die auf soziale und politische Herausforderungen reagieren.

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Sekundarstufe II | Q3 Ethik – die Frage nach Gut und Böse

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12.2 / 5. Anfragen an die Katholische Soziallehre und Moraltheologie.

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28.11.2024

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Unterrichtsstunde

Bibel & Tradition ,Kirche

Suchen, Verarbeiten und Aufbewahren ,Kommunizieren und Kooperieren ,Produzieren und Präsentieren ,Analysieren und Reflektieren

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