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Aristoteles und der Unbewegte Beweger

Fundamentaltheologie Plus - Ep 1.4.1.1.

Veröffentlichung:6.12.2022

Die Unterrichtsstunde "Aristoteles und der Unbewegte Beweger" thematisiert die Entstehung des Universums und den dazu passenden Gottesbeweis. In Gruppen wird ein Rollenspiel entwickelt bei dem Aristoteles und Stephen Hawking ihre Positionen begründen, um einen unentschiedenen zu überzeugen.

Die Stunde ist im Feld methodisch-didaktischer Kommentar beschrieben. Dort sind zudem Fragestellungen mit Zeitstempeln und ein multiple-choice Test enthalten.

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Unterrichtsstunde: "Der Unbewegte Beweger und die Frage nach Gott – Eine philosophisch-theologische Auseinandersetzung"

Dauer: 90 Minuten

Thema: Kosmologische Argumente und der „Unbewegte Beweger“ nach Aristoteles

Ziel: Die Schüler*innen verstehen das kosmologische Argument von Aristoteles, reflektieren philosophische Gottesbilder und setzen sich kritisch und kreativ mit der Frage nach dem „unbewegten Beweger“ auseinander.


(I) Einführung (15 Minuten)

Aufbau eines Bezuges: Lehrkraft beginnt mit einer provozierenden Frage: „Gibt es für alles, was geschieht, eine Ursache?“ – Schüler*innen äußern spontan ihre Meinung.

Video-Input: Kurzbeschreibung des Videos und Einleitung in das Thema des „Unbewegten Bewegers“ von Aristoteles. Die Lehrkraft spielt eine prägnante Szene des Videos ab, in der Aristoteles’ Argumentation zusammengefasst wird.

Erklärende Impulsfragen: Was sind kosmologische Argumente? Worin könnte der Unterschied zwischen wissenschaftlicher und metaphysischer Argumentation liegen?

(II) Diskussion (20 Minuten)

Kernfrage: „Braucht es einen ersten Beweger, um die Welt zu erklären?“

Kleingruppenarbeit (10 Minuten): Schüler*innen bilden Kleingruppen und diskutieren Argumente dafür und dagegen. Sie halten ihre Gedanken stichpunktartig fest.

Gruppensprecher*innen teilen Ergebnisse (10 Minuten): Jede Gruppe präsentiert kurz ihre Ergebnisse, sodass ein Meinungsbild der Klasse entsteht.

(III) Praktische Anwendung (15 Minuten)

Rollenspiel: Aristoteles trifft Stephen Hawking: Schülerinnen schlüpfen in die Rolle verschiedener Denker und Wissenschaftlerinnen, die unterschiedliche Sichtweisen auf die Welt und deren Ursprung haben. Mögliche Rollen sind Aristoteles, ein moderner Wissenschaftler (z.B. Stephen Hawking), ein gläubiger Christ, ein skeptischer Philosoph und eine unentschlossene Schülerin/ein unentschlossener Schüler.

Dialog schreiben: Jede Gruppe erstellt ein kurzes Dialog-Skript (ca. 5 Minuten), in dem die jeweiligen Figuren ihre Sichtweise zum Ursprung des Universums und die Idee eines ersten Bewegers darlegen und aufeinander reagieren.

(IV) Präsentation der praktischen Anwendung (10 Minuten)

Aufführung der Dialoge: Die Schüler*innen führen ihre Dialoge vor der Klasse auf. Die Lehrkraft unterstützt als Moderation und achtet auf klare Argumente und Bezugnahmen.

Feedback: Die Klasse gibt sich gegenseitig Feedback und stellt offene Fragen, die durch die Rollenspiele aufgeworfen wurden.

(V) Reflexion und Zusammenfassung (10 Minuten)

Reflexionsrunde: Die Schüler*innen beantworten mündlich die Frage: „Was haben wir über die Idee eines ersten Bewegers und die Frage nach Gott gelernt?“

Zusammenfassung durch die Lehrkraft: Die Lehrkraft fasst zentrale Ideen zusammen, z.B. die kosmologischen Argumente und das aristotelische Gottesbild als „unbewegter Beweger“. Sie stellt auch Verbindungen zur christlichen Theologie her und klärt, warum dieses Argument über Jahrtausende hinweg so bedeutsam geblieben ist.

(VI) Hausaufgabe (5 Minuten)

Schriftliche Aufgabe: Die Schüler*innen schreiben eine kurze, einseitige Reflexion mit dem Titel „Brauche ich einen ersten Beweger, um meinen Glauben an Gott zu erklären?“

Alternative kreative Aufgabe: Sie können auch ein kleines Mindmap oder Diagramm erstellen, das die Zusammenhänge zwischen Kausalität, Kosmos und Gott nach ihren Vorstellungen darstellt.

(VII) Abschließende Worte (5 Minuten)

Ermutigung zum Weiterdenken: Die Lehrkraft gibt den Schüler*innen eine abschließende Reflexion mit: „Ob wir Aristoteles zustimmen oder nicht, seine Fragen regen uns an, über das große Ganze nachzudenken.“

Hinweis auf Fortsetzung: Der Bezug zur nächsten Stunde wird hergestellt, in der verschiedene Gottesbilder in der Philosophie und Religion weiter thematisiert werden.

(VIII) Zusätzliche kreative Ideen

Erstellung eines Kurzvideos: Die Schüler*innen könnten in Gruppen ein kurzes Video zu den besprochenen Argumenten drehen, um ihr Verständnis auf kreative Weise festzuhalten.

Philosophisches Speed-Dating: Schüler*innen tauschen in einem „philosophischen Speed-Dating“ ihre Gedanken zu Fragen nach Ursprung und Gott in schnellen Zweiergesprächen aus.

Symbolisches Bild zeichnen: Sie erstellen ein symbolisches Bild oder Collage, das den „unbewegten Beweger“ oder das philosophische Gottesbild darstellt.

(IX) Passende Bibelzitate

1. Mose 1,1: „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“

Psalm 90,2: „Ehe die Berge wurden und du die Erde und die Welt erschufst, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.“

Johannes 1,1-3: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. [...] Alles ist durch dasselbe gemacht.“

Römer 1,20: „Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen, wenn man es an den Werken wahrnimmt.“



Welche Rolle spielen kosmologische Argumente in Aristoteles’ Philosophie?

Zeitstempel: 00:00:30

Antwort: Kosmologische Argumente in der aristotelischen Philosophie beginnen mit grundlegenden Beobachtungen, ähnlich wie in den empirischen Wissenschaften, und führen über metaphysische Wahrheiten zu philosophischen Schlussfolgerungen, die nicht auf zeitliche Messungen angewiesen sind.


Was versteht Aristoteles unter „Wandel“ und welche Beispiele gibt es dafür?

Zeitstempel: 00:02:36

Antwort: Aristoteles beschreibt Wandel als die Aktualisierung eines Potenzials, die sich in verschiedenen Formen zeigt, wie Temperaturänderungen (heiß zu kalt), Bewegungen im Raum, quantitativen Veränderungen (z.B. Wachstum) und substanziellen Änderungen, wie die Verwandlung eines Holzstücks zu Asche durch Feuer.


Warum kann eine hierarchische Kette von Ursachen nicht unendlich sein?

Zeitstempel: 00:08:19

Antwort: Eine hierarchische Kette kann laut Aristoteles nicht unendlich sein, weil jedes Glied in der Kette seine Wirkung nur dann entfalten kann, wenn es durch ein „erstes Glied“ aktualisiert wird. Eine unendliche Kette von Potentialen würde nicht zur Aktualisierung führen, weshalb ein „unbewegter Beweger“ notwendig ist.


Wie wird der „unbewegte Beweger“ in der Philosophie definiert?

Zeitstempel: 00:10:25

Antwort: Der „unbewegte Beweger“ wird als reiner Akt ohne Potenzial beschrieben, der alles andere in Bewegung setzt, ohne selbst bewegt zu werden. Aristoteles bezeichnet diesen als Gott, der als metaphysischer Grund allen Wandels fungiert.


Wie unterscheidet sich eine zeitliche von einer hierarchischen Kette?

Zeitstempel: 00:05:43

Antwort: In einer zeitlichen Kette kann jedes Glied auf eine frühere Ursache zurückgeführt werden und kann theoretisch unendlich in die Vergangenheit reichen. In einer hierarchischen Kette hingegen existieren alle Glieder gleichzeitig, und die Wirkung jedes Gliedes ist nur durch die gleichzeitige Aktualisierung durch das vorherige Glied möglich.



Welcher Art von Argumenten beginnt das Video?


A) Ethische Argumente

B) Kosmologische Argumente

C) Ontologische Argumente

D) Anthropologische Argumente


Was versteht Aristoteles unter dem Begriff „Wandel“?

A) Eine Veränderung in Raum und Zeit

B) Die Bewegung eines Objekts

C) Die Aktualisierung eines Potenzials

D) Die Erschaffung von Materie


Welche Art von Kette wird beschrieben, wenn alle Glieder zur gleichen Zeit existieren müssen, um Wirkung zu erzielen?

A) Eine zeitliche Kette

B) Eine hierarchische Kette

C) Eine Ursache-Wirkung-Kette

D) Eine transzendente Kette


Wer oder was ist in Aristoteles’ Philosophie der „unbewegte Beweger“?

A) Ein physikalisches Gesetz

B) Ein metaphysisches Konzept

C) Gott oder reiner Akt

D) Die Seele


Warum können hierarchische Ketten nicht unendlich lang sein?

A) Weil sie sich über die Zeit erstrecken

B) Weil ein Endglied ohne erstes Glied keine Wirkung haben könnte

C) Weil die Wissenschaft dies widerlegt hat

D) Weil Aristoteles das Gegenteil bewiesen hat


Antworten

B) Kosmologische Argumente

C) Die Aktualisierung eines Potenzials

B) Eine hierarchische Kette

C) Gott oder reiner Akt

B) Weil ein Endglied ohne erstes Glied keine Wirkung haben könnte

Methoden:

Rollenspiel

Medien, die Teil des aufgelisteten Materials sind und in weiteren Kontexten Verwendung finden können.

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15.1.2025

Umfang: Anregung

Schulbereich: Sekundarstufe II

Hessen

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Sekundarstufe II | E2 Gotteswort im Menschenwort – Themen der Bibel und ihre Aneignung

E2.4 Dem Ganzen der Wirklichkeit begegnen – an Gott glauben.

Rheinland-Pfalz

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Sekundarstufe II | 11/2 Der Mensch auf der Suche nach Gott

11.2 / 7. Allgemeine Gottesidee, philosophischer Gottesbegriff und personales Gottesbild.

Video

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13.11.2024

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Unterrichtsstunde

Gott

Suchen, Verarbeiten und Aufbewahren ,Kommunizieren und Kooperieren ,Produzieren und Präsentieren

schwer

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