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Christoffel Blindenmision

Christoffel Blindenmision

Inklusion: Jeder anders, alle gemeinsam

Veröffentlichung:1.1.2013

Die Unterrichtsstunde „Voll normal! – Die Inklusive Schule“ mit zwei Seiten und vier Materialien behandelt das Konzept der Inklusiven Schule, das Kindern mit und ohne Behinderungen die Möglichkeit bietet, gemeinsam zu lernen. Dabei wird das eigene Schulumfeld und ein Inklusion förderndes Menschenbild reflektiert.




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Fünf Arbeitsaufträge ermöglichen die Auswertung der vier Materialien.

Der Einstieg gelingt durch eine Selbstreflexion der Inklusion an der eigenen Schule. Dann wird der Unterschied zwischen Inklusion und Integration entwickelt. Dazu entsteht ein Rollenspiel, bei dem eine Person inkludiert bzw. integriert wird. Zwei Kreis Diagramme erklären den unterschied anschaulich. Im nächsten Schritt wird ein Menschenbild entwickelt, welches die Inklusion unterstützt:

Antizipierte Lösung

Ein Menschenbild, das die Inklusion unterstützt, basiert auf der Überzeugung, dass jeder Mensch einzigartig und wertvoll ist. Es geht davon aus, dass Vielfalt eine Bereicherung für die Gemeinschaft darstellt und dass Unterschiede in Fähigkeiten, Bedürfnissen und Lebensweisen nicht nur akzeptiert, sondern aktiv gefördert werden sollten.

In diesem Menschenbild wird jeder Mensch als aktiver Teil der Gesellschaft gesehen, der das Recht auf Teilhabe und Mitgestaltung hat. Es fördert die Idee, dass alle Menschen – unabhängig von ihren physischen oder psychischen Fähigkeiten, ihrer Herkunft oder ihrem sozialen Status – gleichwertig sind und dass jeder die Möglichkeit haben sollte, seine Potenziale zu entfalten.

Zudem betont dieses Menschenbild die Verantwortung der Gemeinschaft, Barrieren abzubauen und eine inklusive Umgebung zu schaffen, in der sich alle Mitglieder respektiert und unterstützt fühlen. Empathie, Toleranz und Solidarität sind zentrale Werte, die in einer inklusiven Gesellschaft gelebt werden sollten.

Das Menschenbild, das Inklusion fördert, ist geprägt von der Überzeugung, dass jeder Mensch das Recht auf eine positive und förderliche Umgebung hat, in der Unterschiede nicht als Hindernisse, sondern als Chancen wahrgenommen werden. Es ermutigt dazu, Vorurteile abzubauen und ein respektvolles Miteinander zu leben, um gemeinsam eine gerechtere und inklusivere Gesellschaft zu schaffen.

Im nachfolgenden Schritt werden Barrieren im eigenen Schulumfeld gesucht und Konzepte zu einer Barrierefreiheit entwickelt. Ein Material entlastet dies durch Hinweise zu baulichen Hindernissen, Barrieren in den Köpfen, technischer Ausstattung sowie Ausbildung und Personal.

Abschließend wird eine Bildanalyse mit dem Spruch "Behinderung ist heilbar" zu einem Bild aus dem Material durchgeführt.


Antizipierte Lösung

1. Definition von Behinderung:

Behinderung wird oft als Einschränkung der Fähigkeiten einer Person verstanden, die in verschiedenen Formen auftreten kann, wie physisch, psychisch oder sensorisch. Die Behinderung selbst ist ein Teil der Identität eines Menschen und beeinflusst seine Lebensrealität. In diesem Kontext könnte der Satz als problematisch angesehen werden, da er impliziert, dass Menschen mit Behinderungen „geheilt“ werden müssen, was die Individualität und die einzigartigen Erfahrungen dieser Menschen nicht anerkennt.


2. Gesellschaftliche Perspektive:

Wenn man sagt, dass Behinderung heilbar ist, könnte dies auch eine kritische Betrachtung der gesellschaftlichen Barrieren und strukturellen Probleme implizieren, die Menschen mit Behinderungen im Alltag begegnen. Hier könnte die Aussage als Hinweis darauf verstanden werden, dass die gesellschaftlichen Strukturen, die Inklusion behindern, „heilbar“ sind. Statt individuelle Menschen zu pathologisieren, sollte der Fokus darauf liegen, die Gesellschaft inklusiver und zugänglicher zu gestalten.


3. Medizinische Perspektive:

Aus medizinischer Sicht gibt es tatsächlich Fortschritte in der Behandlung und Unterstützung von Menschen mit bestimmten Behinderungen. Einige körperliche Behinderungen können durch Therapien, Operationen oder Technologien verbessert werden. Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass nicht alle Behinderungen „heilbar“ sind und dass das Ziel nicht immer eine vollständige Heilung sein sollte, sondern oft ein besseres Verständnis und eine Unterstützung der Lebensqualität.


4. Ethik und Sprache:

Der Satz kann auch ethische und sprachliche Implikationen haben. Die Verwendung des Begriffs „heilbar“ kann stigmatisierend wirken, da er den Eindruck erweckt, dass Behinderungen als Fehler oder Krankheiten betrachtet werden, die es zu beseitigen gilt. Inklusion und Akzeptanz sollten vielmehr im Vordergrund stehen, um das Selbstwertgefühl und die Würde der betroffenen Personen zu wahren.


Fazit:

Insgesamt ist der Satz „Behinderung ist heilbar“ vielschichtig und kann je nach Kontext unterschiedlich interpretiert werden. Er kann sowohl als Anstoß zur Reflexion über gesellschaftliche Barrieren dienen als auch kritisiert werden, weil er die Realität von Menschen mit Behinderungen nicht angemessen widerspiegelt. Eine inklusive Gesellschaft sollte sich darauf konzentrieren, Barrieren abzubauen und die Vielfalt menschlicher Erfahrungen zu akzeptieren, anstatt den Fokus ausschließlich auf Heilung zu legen.

Hinweise für inklusives Lernen:

Die Unterrichtsstunde „Voll normal! – Die Inklusive Schule“ mit zwei Seiten und vier Materialien behandelt das Konzept der Inklusiven Schule, das Kindern mit und ohne Behinderungen die Möglichkeit bietet, gemeinsam zu lernen. Dabei wird das eigene Schulumfeld und ein Inklusion förderndes Menschenbild reflektiert.


Hessen

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Sekundarstufe I | Jahrgangsstufe 6

G6.1 Mein Recht und das Recht der anderen. Gerechtigkeit und die neue Gerechtigkeit Jesu.

Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz

Sekundarstufe I | Jahrgangsstufe 6

6.1 Entscheidungen treffen: Gut und Böse.

Beispielhafte Lernsequenzen

  • Kinder in der einen Welt – Straßenkinder, Kindersoldaten, …

Text, Bild

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29.10.2024

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Unterrichtsstunde

Menschen & Welt

Suchen, Verarbeiten und Aufbewahren ,Kommunizieren und Kooperieren ,Produzieren und Präsentieren

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Lernen über Heterogenität/Inklusion

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