Der Einstieg gelingt über einen stummen Impuls zum Wort "Rand" die Assoziation zu "Abgrund", "Einsam" und ähnlichem. Zu den Buchstaben von Rand werden weitere Assoziationen gebildet. Das Sprichwort "über den Tellerrand schauen" wird thematisiert. Am Rand leben auch in Albanien viele Menschen. In zwei Materialien werden Geschichten als Hintergrundinformation zum Land und den Menschen dort erarbeitet. Das archaische Denken und Leben in sich gegenseitig bekämpfenden Sippen und Stämmen ist in den Bergdörfern dort noch weit verbreitet. Eine ähnliche Situation wird auch im Buch Ruth beschrieben.
Im nächsten Schritt folgt ein biblischer Bezug über das kurze Buch Ruth zu einem gescheiterten Leben. Die Geschichte wird nur bis zu einem vom Lernenden selbst bestimmten Punkt gelesen. Es wird ein eigenes Ende verfasst. Auch Standbilder und Tagebucheinträge sind möglich. Im Anschluss werden Gründe für ein Scheitern gesammelt und es findet eine Aktualisierung in die heutige Zeit statt. Falls emotionale Reaktionen auftreten sind auch Trostworte aus dem AT angegeben. In einem dritten Schritt wird die Geschichte von Boas und Ruth ins heutige Albanien verlegt. Das Vergeltungsprinzip "Auge um Auge" wird in Albanien noch angewandt. Zwei Materialien im Anhang bieten Informationen zu Blutrache und Familienclans in Albanien, die Galiläa und den Stämmen dort ähneln. Auch in Albanien gibt es Helfer wie Boas. Es werden Hilfskonzepte entwickelt. Dabei können zwei YouTube Videos unterstützen. Der Vierte Schritt stellt die Emmaus Geschichte der Blutrache gegenüber. In beiden Fällen wird ein Mensch aus der Mitte der anderen genommen, es bleibt eine Lücke zurück. Dabei wird auch eine Bildbetrachtung durchgeführt. Durch Abdecktechnik bleiben nur die zwei Jünger zurück. Das Bild wird interpretiert und die dargestellte Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit wird ausgedrückt. Dann wird der Umriss Jesu enthüllt. Hoffnung und Verbundenheit werden empfunden. Diese Gefühlsentwicklung kann durch ein Weiterschreiben der Geschichte aus Albanien vertieft werden. In einem letzten Schritt wird die Pfingstgeschichte mit Hilfe von zwei Materialien erarbeitet und in eigenen Bildern dargestellt. Die Materialien erzählen die Geschichte einer Frau, die gegen die Blutrache kämpft und Männern trotz Lebensgefahr ihre Meinung ins Gesicht schreit. Ihr Mann wurde mit Blutrache bedroht und war der einzige, der sich dem ewigen Kreislauf der Gewalt verweigert hat. Damit hat er zentrale Forderungen Jesu umgesetzt und begann ein gewaltfreies Leben als Mitarbeiter einer christlichen Organisation. Diese Entwicklung wird von den Lernenden bildlich dargestellt.