Der Blogartikel stellt das „Material des Monats: Ökumenischer Jahresfestkreis im Religionsunterricht“ vor und begründet dessen religionspädagogischen Mehrwert vor dem Hintergrund aktueller Lehrpläne und schulischer Unterrichtspraxis. Er macht deutlich, dass viele vorhandene Materialien ausschließlich konfessionseigene Jahresfestkreise abbilden und damit Vergleichsmöglichkeiten einschränken, obwohl konfessionell-kooperativer Unterricht an vielen Schulen zur Realität gehört. Die bereitgestellte Kopiervorlage reagiert auf dieses Desiderat, indem sie katholische und evangelische Festtage in einer gemeinsamen grafischen Darstellung zusammenführt. Didaktisch ermöglicht dies einen unmittelbaren Vergleich, der Gemeinsamkeiten wie Weihnachten, Ostern oder Pfingsten ebenso sichtbar macht wie konfessionelle Besonderheiten. Der Beitrag skizziert konkrete Einsatzmöglichkeiten im Unterricht: Lernende benennen bekannte und unbekannte Feste, recherchieren deren Bedeutung, setzen sich mit Unterschieden auseinander und entwickeln Erklärungen für konfessionelle Prägungen religiöser Praxis. Dabei werden sowohl Sachkompetenz als auch dialogische und reflexive Fähigkeiten gefördert. Religionspädagogisch unterstützt das Material ein Verständnis von Ökumene, das nicht auf Vereinheitlichung zielt, sondern auf gegenseitige Wahrnehmung, Respekt und gemeinsame theologische Grundüberzeugungen. Zugleich ist der ökumenische Jahresfestkreis anschlussfähig für weiterführende Gespräche über religiöse Zeit, Rituale, Gemeinschaft und Identitätsbildung sowie für interreligiöse Vergleiche, etwa mit jüdischen oder islamischen Festkalendern. Der Beitrag zeigt damit exemplarisch, wie ein scheinbar elementares Thema des Religionsunterrichts theologisch verantwortet, didaktisch reflektiert und lebensnah erschlossen werden kann.