Für den katholischen Religionsunterricht bietet das Medium einen hochaktuellen und lebensweltlich relevanten Zugang zu zentralen Fragen religiöser Bildung: Wahrheit und Wirklichkeit, Vertrauen und Zweifel, Freiheit und Verantwortung. Didaktisch eignet sich das Video besonders als Impulsmedium in der Sekundarstufe I und II, etwa im Kontext der Themen Wahrheit, Medienethik, Gewissen oder Verantwortung in pluralen Gesellschaften. Methodisch empfiehlt es sich, zunächst einzelne kurze Sequenzen zu zeigen, um Überforderung zu vermeiden und gezielte Gesprächsanlässe zu schaffen. Eine erste Phase kann der Sammlung eigener Erfahrungen dienen: Wo begegnen Schülerinnen und Schüler Verschwörungserzählungen? Welche Gefühle lösen sie aus? Daran anschließend lässt sich in Kleingruppen analysieren, welche Bedürfnisse (z. B. nach Sicherheit, Zugehörigkeit oder einfachen Erklärungen) hinter solchen Weltbildern stehen. Theologisch kann der Blick auf das christliche Verständnis von Wahrheit gelenkt werden, etwa im Rückgriff auf Joh 8,32 („Die Wahrheit wird euch frei machen“) oder auf das Gewissensverständnis der katholischen Tradition. Auch die Frage nach der Verantwortung im Umgang mit Andersdenkenden ist zentral: Wie kann man widersprechen, ohne zu entwürdigen? Wie lassen sich Dialogbereitschaft und klare Haltung verbinden? Als methodischer Abschluss bietet sich eine Rollenspiel- oder Schreibaufgabe an, in der die Lernenden Gesprächsstrategien für den Umgang mit verschwörungsgläubigen Personen entwickeln und reflektieren, welche Haltung dem christlichen Menschenbild entspricht.