Inhaltlich ist das Material klar strukturiert und gliedert sich in vier große Themenbereiche: Rohstoffe, reDUCE, reUSE und reCYCLE. Ergänzt werden diese durch ein vorbereitendes Kapitel zur Anbindung an die Multivisionsveranstaltung REdUSE, das Reflexions- und Vertiefungsmaterialien wie Fragebögen enthält. Die Module sind unabhängig voneinander einsetzbar und lassen sich flexibel zu einzelnen Unterrichtsstunden oder umfangreicheren Projekten kombinieren.
Der Themenbereich Rohstoffe vermittelt grundlegendes Wissen über nachwachsende und nicht nachwachsende Rohstoffe, deren Herkunft, Abbau, Verarbeitung und ökologische sowie soziale Folgen. Anhand konkreter Beispiele wie Holz/Papier, Baumwolle/Kleidung, Bauxit/Aluminium und Tantal/Elektronik analysieren die Schülerinnen und Schüler globale Lieferketten, Ressourcenabhängigkeiten und Konflikte wie Umweltzerstörung, Kinderarbeit oder den sogenannten „Rohstofffluch“, insbesondere am Beispiel afrikanischer Länder. Gruppenarbeiten, Kartenarbeit und Präsentationen fördern systemisches Denken und Perspektivwechsel.
Im Kapitel Was werfen wir weg? wird der Zusammenhang zwischen Abfallaufkommen und Ressourcenschonung thematisiert. Die Lernenden arbeiten mit aktuellen Statistiken, vergleichen internationale Abfalldaten, erstellen Diagramme und berechnen das Abfallaufkommen von Familie, Klasse oder Stadt. Zentrale Konzepte wie Abfallhierarchie und Kreislaufwirtschaft werden diskutiert und kritisch eingeordnet.
Der Abschnitt Bedingungen der Nachhaltigkeit führt die vier Leitprinzipien Konsistenz, Effizienz, Suffizienz und Resilienz ein. Diese werden mithilfe von Texten und Anwendungsbeispielen erschlossen und auf Alltag, Technik und Konsum übertragen. Dabei wird Nachhaltigkeit als Zusammenspiel ökologischer, ökonomischer und sozialer Dimensionen verstanden.
In den praxisorientierten Kapiteln reDUCE, reUSE und reCYCLE stehen konkrete Handlungsstrategien im Mittelpunkt. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit Konsumkritik, Werbebotschaften, Besitz- und Nutzungsformen, Reparieren, Wiederverwenden, Mehrwegsystemen, Abfalltrennung und Recycling auseinander. Projekte wie Leihbörsen, Repair-Aktionen oder Recycling-Detektivaufgaben fördern Eigeninitiative, Problemlösekompetenz und Verantwortungsbewusstsein.
Didaktisch legt das Material großen Wert auf handlungsorientiertes, reflexives und selbstorganisiertes Lernen. Jede Einheit enthält klare Lernziele, Zeitangaben, Methodenhinweise, Materialien sowie Arbeitsblätter für Schülerinnen und Schüler. Zahlreiche weiterführende Links und Hinweise auf externe Bildungsangebote (BilRess) ermöglichen Vertiefung und regionale Anknüpfung.
Insgesamt stellt REdUSE ein umfangreiches, flexibel einsetzbares und schulformübergreifendes Unterrichtskonzept dar, das Lehrkräfte dabei unterstützt, Ressourcenschutz, Nachhaltigkeit und globale Verantwortung altersgerecht, multiperspektivisch und praxisnah im Unterricht zu verankern
