Didaktisch verbindet die Einheit historische Analyse mit Medien- und Urteilskompetenz. Ausgangspunkt ist ein Pressebericht aus dem Spiegel von 1964 („Per Moneta“), der gemeinsam mit zeitgenössischen Fotografien untersucht wird, um dominante Narrative über sogenannte „Gastarbeiter“ herauszuarbeiten. Darauf aufbauend erfolgt ein Perspektivwechsel hin zu migrantischen Selbstzeugnissen aus Musik, Lyrik und Karikatur der frühen 1980er-Jahre, die Erfahrungen von Entfremdung, Ausgrenzung und fehlender sozialer Anerkennung thematisieren. In den abschließenden Stunden setzen sich die Schüler*innen mit biografischen Aussagen und (fiktiven) Leserbriefen auseinander und formulieren schließlich ein eigenes Werturteil, indem sie einen Zeitungskommentar zur angemessenen Berichterstattung über Arbeitsmigration verfassen.
Die Einheit fördert insbesondere Mehrperspektivität, historische Urteilsbildung, Reflexionsfähigkeit sowie einen kritischen Umgang mit Medien und Sprache. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der deutschen Migrationsgeschichte und zur Einordnung aktueller Debatten über Migration, Integration und Vielfalt. Das PDF umfasst 34 Seiten und enthält insgesamt 10 Materialien, die Texte, Bilder, Arbeitsblätter sowie kulturelle Quellen aus unterschiedlichen Genres beinhalten.