Obwohl das Material vom Goethe-Institut primär für den Sprachunterricht konzipiert wurde, eignet es sich hervorragend für den katholischen Religionsunterricht, insbesondere dort, wo Lernende mit DaZ-Hintergrund am Unterricht teilnehmen. Die Materialien erleichtern ihnen den Zugang zum kulturellen und religiösen Hintergrund des Weihnachtsfestes, indem sie unterschiedliche Figuren veranschaulichen und deren Funktionen vergleichen. Dadurch wird ein wichtiger Brückenschlag zwischen Alltagserfahrungen, sprachlicher Förderung und religiöser Bildung möglich. Die Unterscheidung zwischen religiösen Gestalten wie dem Christkind und eher säkularen Figuren wie dem Weihnachtsmann unterstützt das Verständnis dafür, dass Weihnachten mehr ist als ein populäres Kulturereignis. Zugleich bieten die strengeren Figuren Knecht Ruprecht und Krampus Anlass, über frühere Erziehungsvorstellungen, über Angstbilder und über den Wandel von Traditionen zu sprechen.
Das Bildmaterial, die Cartoons und Statistiken regen zu Gesprächen an und bieten ideale Sprechanlässe für DaZ-Lernende, die gleichzeitig religiöse Inhalte erschließen. Im Unterricht können eigene Steckbriefe zu den Figuren, Vergleiche der unterschiedlichen Darstellungen oder kurze Präsentationen entstehen. Eine besonders hilfreiche Verbindung ergibt sich, wenn die Schülerinnen und Schüler darüber nachdenken, welche Figur ihrer Meinung nach die christliche Botschaft am stärksten verkörpert und warum. Dies stärkt religiöse Deutungskompetenz und Kulturverständnis zugleich. Im Kontext von ru-digital können die Lernenden digitale Zuordnungsübungen bearbeiten, ein Mini-Quiz erstellen, eigene Comics gestalten oder Steckbriefe mithilfe digitaler Tools erstellen. So wird das Goethe-Institut-Material zu einem wertvollen Baustein für den sprachsensiblen Religionsunterricht.