Es folgt eine Einführung in das Buch Nehemia. Der Autor zeichnet Nehemia als einen Mann des Gebets, der die Not seines Volkes erkennt, ernst nimmt und im Gebet vor Gott bringt. Gleichzeitig wird die warmherzige Beziehung zwischen Nehemia und dem Perserkönig Artaxerxes hervorgerufen: Der König bemerkt die Traurigkeit seines Dieners, fragt nach und öffnet ihm großzügig den Weg zur Heimkehr. Mutig, getragen von Stoßgebeten, äußert Nehemia seinen Wunsch, Jerusalem wiederaufzubauen. Dieser Mut, über sich selbst hinauszuwachsen, bildet ein zentrales theologisches Motiv des Materials.
Anschließend wird die erste große Krise beschrieben: Nach den schlechten Nachrichten aus Jerusalem reagiert Nehemia mit tiefer Betroffenheit, Fasten und anhaltendem Gebet, bevor er mit Gottes Zusagen im Rücken aktiv wird. Der Text betont Nehemias zukunftsorientiertes Beten und sein Vertrauen auf die alttestamentlichen Verheißungen.
Im Bericht über seine Rückkehr nach Jerusalem wird gezeigt, wie Nehemia umsichtig plant, sich königliche Schreiben ausstellen lässt und schließlich die Ruinen der Stadt inspiziert. Er handelt besonnen, teilt seine Vision zunächst niemandem mit und gewinnt dann zur rechten Zeit die Einwohner für den Wiederaufbau. Dabei wird deutlich, dass Widerstand nicht ausbleibt: Feinde wie Sanballat und Tobija reagieren mit Spott, Verdächtigungen und später mit handfesten Bedrohungen.
Die folgenden Kapitel beschreiben die Bauarbeiten und den wachsenden Druck. Große Aufmerksamkeit gilt dem Spott der Gegner, Nehemias Umgang damit und dem Gebet als Antwort. Die Bauleute werden als ungewöhnlich beschrieben, Menschen, die trotz Spott, Müdigkeit und Gefahr standhaft bleiben. In detaillierten Abschnitten zeichnet das Material nach, wie Nehemia strategisch reagiert: Er verteilt die Arbeiter geschickt, organisiert Wachen, ruft zur Ermutigung im Glauben auf und bleibt selbst Vorbild in Einsatzbereitschaft und Disziplin. Immer wieder wird unterstrichen, dass Gott selbst die Pläne der Feinde vereitelt.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die innere Krise innerhalb des Volkes: Die soziale Ungerechtigkeit der Reichen, die ihre Landsleute ausnutzen, führt zu einer schweren Belastung der Gemeinschaft. Nehemias Reaktion ist energisch und seelsorgerlich zugleich. Er klagt die Schuld an, erinnert an Gottes Gebote, geht selbst mit gutem Beispiel voran und sorgt am Ende für eine verbindliche Lösung. Dieses Kapitel dient als Beispiel, wie geistliche Leitung sozialethische Fragen aufgreift und aushandelt.
Der Höhepunkt des Materials ist das Fest des Lesens des Gesetzes, bei dem das Volk sich neu unter Gottes Wort sammelt. Der Text schildert eindrücklich die Szenen, in denen Esra das Gesetz vorliest, das Volk aufmerksam zuhört, die Leviten erklären und die Menschen tief betroffen sind über die Kluft zwischen Gottes Willen und ihrem gelebten Leben. Nehemia und Esra jedoch lenken die Emotionen in Freude, Ermutigung und gemeinsames Feiern, die Freude am Herrn wird als geistliche Kraftquelle beschrieben.
Zum Schluss enthält das Material eine Ansprache für einen Jungschar-Gottesdienst, in der die Frage gestellt wird: „Was für Leute braucht Gott?“ Als Antworten werden Barmherzigkeit, Einsatzbereitschaft und unerschütterliches Vertrauen genannt. Anhand von Beispielen aus dem Alltag und der Geschichte Nehemias werden Kinder motiviert, Verantwortung zu übernehmen und im Vertrauen auf Gott zu wachsen. Das abschließende Nachwort betont nochmals die positiven Rollenbilder Nehemias und Artaxerxes’, das Vertrauen zwischen ihnen und die Bedeutung des Glaubens, der die gesamte Wiederaufbaugeschichte trägt.
