Der Beitrag eröffnet eine leicht zugängliche Möglichkeit, die Kompetenzentwicklung im Umgang mit der Bibel zu fördern – insbesondere das Vergleichen, Recherchieren und Interpretieren verschiedener Übersetzungen. Der Unterricht kann mit einem „Büchertisch“ beginnen, auf dem unterschiedliche Bibeln – Kinderbibeln, Studienbibeln, BasisBibel, Lutherbibel, Gute-Nachricht-Bibel oder katholische Einheitsübersetzung – ausgelegt sind. Das gemeinsame Erkunden erzeugt Aufmerksamkeit und aktiviert Vorwissen: Welche Bibeln kennen die Lernenden? Wodurch unterscheiden sie sich äußerlich? Welche Sprache, Gestaltung oder Zusatzmaterialien fallen auf?
Anschließend bietet die Kopiervorlage eine strukturierte Möglichkeit, Textteile aus verschiedenen Übersetzungen zuzuordnen und Unterschiede in Sprachstil, Wortwahl, Satzbau, Erzählton oder theologischer Akzentsetzung herauszuarbeiten. Die Arbeit am Text lässt sich je nach Lerngruppe als Partnerarbeit, Gruppenarbeit oder Stationenlernen organisieren. Besonders gewinnbringend ist die gemeinsame Auswertung: Die Lernenden erfahren, dass Bibelübersetzungen immer auch Entscheidungen sind – sprachliche, kulturelle und manchmal theologische. Dadurch entwickeln sie sowohl ein Bewusstsein für die Vielfalt biblischer Zugänge als auch eine kritische und reflektierte Haltung im Umgang mit Heiligen Texten.
Zur Vertiefung lassen sich kreative Anschlussaufgaben einsetzen, etwa das Gestalten eines Buchprospekts, das Erstellen einer Werbeanzeige für eine Bibelausgabe oder das Aufnehmen eines fiktiven Radiointerviews mit Expert:innen zu Übersetzungsfragen. Auch ein Bibelrätsel – bei dem die Lernenden erraten müssen, welcher Textausschnitt aus welcher Ausgabe stammt – schafft spielerische Zugänge und eignet sich hervorragend für Vertretungsstunden oder die Zeit vor den Ferien.
Der Beitrag unterstützt somit nicht nur die Kompetenzbereiche „Mit der Bibel umgehen“ und „Religiöse Sprache verstehen“, sondern fördert zugleich Medienbildung, Textanalyse und kreatives Arbeiten im Religionsunterricht.