Für den Unterricht eröffnet das Material vielfältige didaktische Möglichkeiten. Es eignet sich sowohl für eine einzelne Unterrichtsstunde als auch für einen Projekttag oder eine Unterrichtsreihe. Lehrkräfte können die Vorlesegeschichte als emotionalen Einstieg nutzen und mit den Schülerinnen und Schülern über das Teilen von Licht, Wärme und Hilfe sprechen. In einer Stationenarbeit lassen sich die verschiedenen Module – Geschichte, Gespräch, Basteln, Reisegeschichte und Aktionsplanung – abwechslungsreich kombinieren, sodass die Kinder sowohl kognitiv als auch kreativ und handelnd angesprochen werden. Die liturgischen Bausteine ermöglichen es, gemeinsam einen Gottesdienst vorzubereiten und den Martinsgedanken in das religiöse Leben der Schule oder Gemeinde einzubetten. Besonders wertvoll ist die Verbindung von lokalem Handeln, etwa durch die Bastelaktion oder Nachbarschaftshilfe, mit globaler Solidarität, wie sie in der Geschichte aus Bangladesch oder in der Kleideraktion „Meins wird Deins“ konkret erfahrbar wird. Damit wird ein unmittelbarer Transfer vom Lernen ins Handeln angeregt. Differenzierungen sind möglich, indem leistungsschwächere Gruppen sich auf Erzählung und kreative Umsetzung konzentrieren, während leistungsstärkere Gruppen die globalen Aspekte vertiefen oder selbstständig Aktionen planen. Insgesamt bietet das Material eine reiche Grundlage, um den Martinstag zeitgemäß, handlungsorientiert und spirituell zu gestalten.
Im Editorial betont Pfarrer Dirk Bingener, dass es beim Martinsfest darum geht, „Licht und Wärme mit anderen zu teilen“. Das wird in der Vorlesegeschichte „Ben und Clara teilen das Licht“ kindgerecht erzählt: Zwei Geschwister helfen während eines Stromausfalls ihren Nachbarn mit Licht, Wärme und Gemeinschaft – so wie Martin damals seinen Mantel mit dem Bettler teilte. Die Geschichte wird durch Gesprächsimpulse ergänzt, die im Unterricht oder in der Kita helfen, über Dunkelheit, Licht und Teilen nachzudenken.
Eine besondere Rubrik ist die Reisegeschichte von „Gans Auguste“, die nach Bangladesch führt. Dort begegnet sie dem Mädchen Nour, das schon mit sechs Jahren in einer Fabrik arbeiten musste. Mit Unterstützung der Sternsinger-Projektpartner konnte sie der Kinderarbeit entkommen und wieder die Schule besuchen. Die Geschichte eröffnet den Kindern einen Einblick in das Leben Gleichaltriger in anderen Teilen der Welt.
Für Gottesdienste enthält das Heft Bausteine, darunter Lieder, Gebete, Fürbitten und katechetische Impulse. Kinder können ihre Laternen einbringen und erleben, wie Martinsgeist auch heute lebendig werden kann.