Den Einstieg bildet eine Auseinandersetzung mit den Klimastreiks und den Fridays-for-Future-Demonstrationen. Jugendliche sollen ihre eigenen Haltungen erkennen und ausdrücken. Anschließend folgt die Analyse der Rede „How dare you?“ von Greta Thunberg vor den Vereinten Nationen. Dabei setzen sich die Schüler*innen mit Argumentation, Rhetorik und den emotionalen Wirkungen auseinander. In einem dritten Schritt erarbeiten sie anhand einer Collage grundlegende Fakten zum Klimawandel und ordnen diese in den Kontext persönlicher und gesellschaftlicher Verantwortung ein.
Ein zentrales Element des Heftes ist der Perspektivwechsel: Unter dem Titel „Was sie tun, ist nicht heilig!“ wird ein Zitat von Tatanka Iyotake, auch Sitting Bull genannt, in den Blick genommen. Die Kritik an der Zerstörung von Natur und Kultur im 19. Jahrhundert eröffnet historische Parallelen und gibt Impulse, heutiges Handeln zu hinterfragen. Darauf aufbauend wenden sich die Schüler*innen den Quellen verschiedener Religionen zu – Bahai, Judentum, Christentum, Islam, Buddhismus, Alevitentum und Hinduismus. Sie entdecken, dass Schöpfungsverantwortung und nachhaltiges Handeln in allen Religionen zentrale Themen sind.
Ein weiterer Baustein sind die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Jugendliche sollen die globalen Nachhaltigkeitsziele kennenlernen und in „Tu Du’s“ übersetzen – kleine, konkrete Handlungsschritte, die sie selbst umsetzen können. Anschließend beschäftigen sie sich mit Initiativen verschiedener Religionsgemeinschaften, die sich weltweit für Umwelt- und Klimaschutz einsetzen. Dabei erkennen sie die Rolle von Religionen als Impulsgeber und Mitgestalter gesellschaftlicher Verantwortung.
Die Reihe schließt mit einer Ergebnissicherung: Schüler*innen reflektieren, was sie gelernt haben, und setzen dies kreativ um – sei es durch das Schreiben eigener Reden oder Briefe, durch kleine Projekte oder durch mediale Produkte wie Videos. Damit verbinden sie inhaltliches Lernen mit Medienkompetenz und lernen, ihre Anliegen überzeugend zu formulieren und darzustellen.
Didaktisch basiert das Heft auf einem dialogischen Ansatz. Angelehnt an Martin Bubers Philosophie vom „Ich und Du“ werden die Jugendlichen als Expertinnen ihres eigenen Lebens ernst genommen. Ihre Erfahrungen, Fragen und Haltungen stehen im Zentrum des Unterrichts. Lehrkräfte verstehen sich als Konstruktionshelferinnen, die den Lernprozess begleiten. Ziel ist es, in einer Atmosphäre von Vertrauen, Wertschätzung und auch kontroversen Diskussionen eine reflektierte und dialogfähige Haltung zu entwickeln.
Die Unterrichtsreihe verfolgt mehrere Ziele: Sie fördert Dialog- und Diskursfähigkeit, stärkt das Bewusstsein für die Verantwortung gegenüber der Schöpfung, regt zur Reflexion über eigene Einstellungen an und ermutigt zu eigenem Engagement. Gleichzeitig lernen die Jugendlichen religiöse Perspektiven auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit kennen und setzen diese in Beziehung zu aktuellen gesellschaftlichen Fragen. Durch die Verbindung von biografischem Lernen, religiösen Texten, aktuellen Debatten und kreativen Projekten entsteht ein ganzheitlicher Ansatz, der Jugendliche in ihrer Suche nach Orientierung, Sinn und Handlungsmöglichkeiten begleitet.
Zentrale Themen der Reihe sind Klimawandel, Nachhaltigkeit, Verantwortung, Schöpfungsverantwortung, globale Gerechtigkeit, Hoffnung und Zukunftsgestaltung. Neben Greta Thunberg und Tatanka Iyotake stehen auch religiöse Traditionen im Mittelpunkt. Die Jugendlichen sollen erkennen, dass nachhaltiges Leben nicht nur eine politische, sondern auch eine spirituelle und religiöse Aufgabe ist.