Vorbemerkung & Anpassung: Da das Material ursprünglich für Präsenzunterricht konzipiert ist, empfiehlt es sich, einzelne Phasen digital zu adaptieren – z. B. Konfrontationsaufgabe als Online-Abstimmung oder digitale Karteikarten, Mindmap-Phase mit digitalen Tools (z. B. Padlet, MindMeister) usw.
Phase der Aktivierung / Einstieg: Die Konfrontationsaufgabe „Aufbruch in ein neues Land“ eignet sich digital, indem jede Gruppe sich online virtuelle Karten (Wünsche/Bedarfe) auswählt oder zuweist. Danach wird in Videokonferenz oder synchronem Chat diskutiert, welche Karten behalten werden, und die Gründe werden digital präsentiert (z. B. als Screen-Sharing einer Pinnwand).
Erarbeitungsphase: Der bereitgestellte Text „Was sind Menschenrechte?“ kann als PDF oder digitaler Textlink zur Verfügung gestellt werden, sodass die SuS in Kleingruppen (Breakout-Räumen) lesen und anschließend gemeinsam ein digitales Mindmap erarbeiten. Der Lehrende moderiert im Plenum und ergänzt fehlende Aspekte, ggf. über geteilte Folien.
Übungs-/Vertiefungsphase: Das Memory mit Kinderrechten lässt sich digital umsetzen – z. B. über ein interaktives Tool (wie LearningApps, H5P oder digitalem Memory). Anschließend kann die Klasse reflektieren, wo diese Rechte verletzt werden (mit Orten, Beispielen) und in Chat oder digitalem Forum Erfahrungen austauschen.
Verknüpfung mit Religionen / Ethikbezug: Der Abschnitt zur Goldenen Regel und zur Verknüpfung mit Religionen (Christentum, Islam etc.) kann digital mit Quellentexten, Zitaten und gemeinsamen Diskussionen umgesetzt werden. Lehrperson kann Bibel- und Koranzitate digital projizieren oder verlinken und gemeinsam mit SuS überlegen, wie Menschenrechte und religiöse Grundnormen zusammenhängen.
Synthese- und Transferphase:
– Theater: Die Gruppen erhalten via Link oder in Breakout-Räumen jeweils ein Kinderrecht und entwerfen ein kurzes digitales Theater (z. B. als szenische Lesung via Video, als Rollenspiel im Online-Chat oder als animiertes Comic mit Tools wie Bitmoji/Storyboard-Tools). Danach präsentieren sie im Plenum und diskutieren, welches Recht verletzt wurde, wie das verhindert werden kann und welchen Beitrag sie leisten könnten.
– Brief: Die SuS schreiben einen Brief (digitaler Text) an eine Person ihres Umfelds (z. B. Familie, Schulträger, Kommune) und geben ihre Erkenntnisse weiter – idealerweise als E-Mail oder als geteiltes Dokument, das auch im Plenum vorgelesen werden kann. Die Lehrperson sammelt die Briefe digital ein zur summativen oder formativen Beurteilung.
Unterstützung durch Advance Organizer: Der im Dossier vorgesehene Advance Organizer (AO) kann als digitale Übersichtsfolie oder interaktives Dashboard gestaltet werden, das während des gesamten Lernprozesses sichtbar bleibt und schrittweise ergänzt wird. So behalten SuS den Überblick über Themen und Verbindungen.
Differenzierung & Binnendifferenzierung: Für stärkere Schülerinnen und Schüler können zusätzliche Menschenrechtsabkommen (z. B. UN-Pakte) oder Fallbeispiele eingebracht werden, während schwächere Gruppen sich auf die zentralen Kinderrechte fokussieren.
Kooperative Elemente & Peer-Lernen: Durch Gruppenarbeit, Austausch in Breakout-Räumen, gemeinsame Präsentation sowie Peer-Feedback (z. B. gegenseitiges Reflektieren der Theaterstücke oder Briefe) wird Partizipation und Reflexion gefördert.
Digitale Medienintegration: Innerhalb des Dossiers ist ein Videolink („Schau dir folgendes Video über Kinderrechte an“) enthalten – dieser Videoinput kann in einer Phase eingesetzt werden, um Emotionen anzuregen und Diskussion zu starten oder zu vertiefen. Durch integriertes Video lassen sich visuelle Impulse setzen und Brücken zwischen Text, Erfahrung und Reflexion schlagen.
Reflexion & Nachhaltigkeit: Am Ende eignet sich eine gemeinsame digitale Reflexionsrunde (z. B. im Padlet, Miro-Board oder digitaler Pinnwand) mit Fragen wie: „Welches Kinderrecht ist dir besonders wichtig und warum?“, „Wo in meinem Alltag sehe ich Verletzungen von Kinderrechten?“ oder „Was kann ich konkret machen?“. Zudem kann eine virtuelle Ausstellung oder Präsentation der Mindmaps, Briefe oder Theaterideen eingerichtet werden, die über das Klassenforum mit der Schulgemeinschaft geteilt werden kann.
Evaluation & Beurteilung: Die Lehrperson kann formative Rückmeldungen während der Phasen (z. B. durch Kommentieren der digitalen Mindmaps, Kurzumfragen) geben. Die Briefe und Präsentationen dienen als summative Elemente. Auch Peer- und Selbstbeurteilung (z. B. über Bewertungsbögen) kann integriert werden.
Hinweise zur Zeitplanung: Das Dossier sieht mehrere Unterrichtsstunden vor; digital lässt sich der Ablauf flexibel anpassen – ggf. auf 4–6 Einheiten verteilt, je nach Tempo und technischer Ausstattung der Klasse.
Technische Voraussetzungen & Materialhinweise: Die Lehrende sollte sicherstellen, dass alle SuS Zugriff auf die Materialien (PDFs, Memory-Dateien, Videolinks), digitale Tools (Mindmap-Tools, Kollaborationstools) und stabilen Internetzugang haben. Vorab sollte eine kurze Einführung in die verwendeten Tools erfolgen (z. B. Memory-Tool, Mindmap-Tool).
Religionspädagogischer Akzent: Als Religionspädagoge ist es sinnvoll, die Verbindung von Menschenrechten zu religiöser Ethik herauszuarbeiten – etwa durch Reflexion der Goldenen Regel in verschiedenen Religionen, durch Diskussion, wie religiöse Vorstellungen Menschenrechte stützen oder herausfordern können, und durch kritische Auseinandersetzung mit Spannungsfällen (z. B. wenn religiöse Traditionen mit Menschenrechten in Konflikt geraten). So kann die Einheit nicht nur ethisch-politischen, sondern auch religiösen Bezug herstellen.