Für den Religionsunterricht bietet dieses Medium vielfältige didaktische Möglichkeiten. Es eignet sich besonders für die Einführung in das Thema „Diakonie“ im historischen Kontext, um die Wurzeln heutiger kirchlicher Sozialarbeit nachvollziehbar zu machen. Lehrkräfte können das Video nutzen, um Schülerinnen und Schülern die enge Verbindung von Glauben und gesellschaftlicher Verantwortung zu verdeutlichen. Methodisch lässt sich das Video in einer Doppelstunde einsetzen: Zunächst können die Lernenden das Video mit Arbeitsaufträgen (z. B. Notieren zentraler Begriffe, Identifizieren wichtiger Personen und deren Anliegen) rezipieren. Anschließend können sie in Gruppen herausarbeiten, welche sozialen Probleme damals im Vordergrund standen und welche Formen kirchlicher Hilfe entwickelt wurden. Ein Vergleich mit heutigen diakonischen Einrichtungen (z. B. Tafeln, Beratungsstellen, Krankenhäusern) ermöglicht die Aktualisierung und zeigt die bleibende Relevanz des Themas. Als Vertiefung können Rollenspiele oder Fallbeispiele eingesetzt werden, um die Motivation und das Selbstverständnis der Akteure im 19. Jahrhundert nachzuvollziehen. So wird das historische Wissen nicht nur kognitiv erarbeitet, sondern auch in seiner ethischen Dimension reflektiert.