Für den Religionsunterricht eröffnet das Medium vielfältige didaktische Zugänge. Es kann genutzt werden, um Schülerinnen und Schülern die Spannung zwischen religiöser Erneuerungsbewegung und politischer Machtkonstellation nahezubringen. Methodisch bietet es sich an, mit kontrastierenden Quellenzitaten (z. B. Luthers Haltung zu den Bauern, Positionen der Täufer) zu arbeiten, um unterschiedliche Deutungen der Bibel herauszuarbeiten. Eine Gruppenarbeit könnte sich auf die jeweiligen Interessen der Akteure (Fürsten, Bauern, Reformatoren) konzentrieren, sodass die Lernenden die Vielschichtigkeit der historischen Situation erfassen. Auch aktuelle Bezüge – etwa Fragen nach dem Verhältnis von Religion und Politik, nach Gewalt und Legitimität oder nach Kompromissfähigkeit – lassen sich herausarbeiten. Besonders fruchtbar ist die Methode der „historischen Rollenkonferenz“, bei der die Lernenden in die Positionen der Zeitgenossen schlüpfen und deren Argumente in einer Debatte einbringen. So kann Geschichte nicht nur kognitiv verstanden, sondern auch empathisch nachvollzogen werden.