Didaktisch eignet sich das Medium, um Schülerinnen und Schüler in die persönliche Dimension von Glaubenserfahrungen einzuführen. Es eröffnet einen Zugang zu Luthers existenzieller Situation und zeigt, dass theologische Einsichten nicht abstrakt, sondern in biografischen Krisen und Fragen entstehen. Methodisch kann die Lehrkraft zunächst den historischen Kontext erläutern (mittelalterliche Frömmigkeit, Ablasspraxis, Angst vor dem Gericht Gottes). Anschließend bietet sich eine mediengestützte Erarbeitung an: Die Schülerinnen und Schüler können anhand von Leitfragen Luthers innere Entwicklung nachzeichnen und in Gesprächsphasen ihre eigenen Deutungen einbringen. Besonders fruchtbar ist der Vergleich zwischen Luthers Entdeckung und heutigen Fragen nach Sinn, Freiheit und Schuld. Auch eine kreative Vertiefung ist möglich, etwa durch die Gestaltung eines Tagebucheintrags aus Luthers Perspektive oder durch eine szenische Darstellung des „Durchbruchs“. So wird das Medium zu einem Impuls für existenzielle Gespräche über Gottesbilder, Vertrauen und Rechtfertigung.