Die Kirche übernimmt dabei eine zentrale Rolle: Sie bietet nicht nur Bildung, sondern auch Gesundheitsversorgung, Suppenküchen und soziale Unterstützung für Bedürftige. Migration vom Land in die Städte sowie ins Ausland – etwa nach Chile oder Argentinien – ist ein prägendes Phänomen, das Familien belastet und neue pastorale Herausforderungen schafft. In den Städten wie Cochabamba wirkt die Kirche besonders in armen Vierteln, wo es an Wasser, Strom und Infrastruktur fehlt. Religiöse Gemeinschaften versuchen, Jugendlichen Orientierung, Halt und Sinn zu geben – in einem Umfeld, das von Gewalt, Armut und Perspektivlosigkeit geprägt ist.
Die pastorale Arbeit konzentriert sich auf Begleitung, Versöhnung und Stärkung von Jugendlichen und Familien. Sie unterstützt auch Menschen in Gefängnissen oder Migranten an den Grenzen, die in existenziellen Notsituationen aufgefangen werden. Dabei zeigt sich der enge Zusammenhang von Evangelisation und sozialem Engagement: Glaube wird durch konkrete Hilfe erfahrbar, und Hilfe wird selbst zu einem Zeugnis des Glaubens.
Das Video macht deutlich, dass die Kirche in Bolivien trotz begrenzter staatlicher Unterstützung eine entscheidende Rolle in der Armutsbekämpfung, Bildung und Seelsorge spielt. Viele ihrer Projekte wären nicht möglich ohne die Hilfe internationaler kirchlicher Institutionen und privater Spender. Zugleich wird der Auftrag hervorgehoben, die Armen nicht nur als Bedürftige zu sehen, sondern als Träger des Abbilds Gottes, deren Würde verteidigt und gestärkt werden muss.