Im katholischen Religionsunterricht der Sekundarstufe I eignet sich dieser Kurzfilm besonders für die Auseinandersetzung mit Themen wie Gottvertrauen, Gebet, Entscheidungsfähigkeit, Lebenskrisen und Hoffnung. Die zentrale Frage, ob der Mensch bereit ist, im Glauben radikale Schritte zu gehen, wird hier auf eindrucksvolle Weise symbolisch verdichtet. Das Seil steht für Kontrolle und Sicherung – und wird zugleich zum Symbol für die Angst, Gott wirklich zu vertrauen.
Didaktisch eröffnet der Film vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Die Lernenden können die Symbolik von Seil, Berg, Dunkelheit und Licht analysieren und ihre Bedeutung im Zusammenhang mit Glaubenserfahrungen deuten. Ein Bezug zu biblischen Texten – wie dem Psalm „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen“ oder dem Gleichnis vom Haus auf Fels – vertieft die religiöse Dimension. Die Reflexion über persönliche Erfahrungen mit Vertrauen, Angst, Loslassen und Gebet macht den Film lebensnah und existenziell greifbar.
Auch methodisch ist der Film vielseitig einsetzbar: In Rollenspielen, inneren Monologen oder Standbildern können die Lernenden das Geschehen vertiefend gestalten. Kreatives Schreiben (z. B. ein innerer Brief des Bergsteigers an Gott) oder eine Diskussion über das Für und Wider des „Seildurchtrennens“ laden zur ethischen und spirituellen Auseinandersetzung ein.
Am seidenen Faden eignet sich besonders für Unterrichtseinheiten zu den Themen Vertrauen, Glaubensentscheidung, Gebet, Hoffnung, Theodizee, Gottesbilder oder existenzielle Grenzerfahrungen. Der Film macht auf eindringliche Weise deutlich: Glaube ist nicht nur Denken – sondern Wagnis, Entscheidung und Loslassen.