Im katholischen Religionsunterricht eröffnet die Dokumentation insbesondere in der Sekundarstufe I und II einen reflektierten Zugang zum Themenfeld „Maria im Glauben der Kirche“. Die Darstellung Mariens als erste Glaubende, als „neue Eva“, als Mutter der Kirche und als Vorbild des Glaubens gibt Anlass zur Auseinandersetzung mit weiblichen Glaubensfiguren, mit der Hoffnung auf Auferstehung und mit der Bedeutung von Vorbildern im Glauben. Das Dogma der leiblichen Aufnahme Mariens kann dabei nicht nur im dogmatischen Sinne, sondern auch im spirituellen und symbolischen Licht betrachtet werden: Was bedeutet es, dass ein Mensch mit Leib und Seele in Gottes Herrlichkeit aufgenommen wird? Welche Hoffnung ist damit verbunden? Und was sagt das über die christliche Sicht auf den Menschen?
Didaktisch eignet sich die Dokumentation für eine multiperspektivische Erarbeitung: Die Schülerinnen und Schüler können die biblischen, dogmatischen und spirituellen Dimensionen der Marienverehrung herausarbeiten, den historischen Kontext des Dogmas untersuchen oder die liturgische Gestaltung des Festes in verschiedenen Kulturräumen vergleichen. Auch die theologische Kontroverse um das Marienbild – etwa im ökumenischen Dialog – kann fruchtbar in den Unterricht eingebracht werden. Methodisch bietet sich eine Kombination aus Filmanalyse, Gruppenarbeit, kreativen Impulsen (z. B. moderne Marienbilder gestalten) und theologischen Textinterpretationen an.
Das Geheimnis von Mariä Himmelfahrt eignet sich ideal für Unterrichtseinheiten zu Themen wie „Heilige und Vorbilder“, „Tod und Auferstehung“, „Maria im Neuen Testament“, „Kirchliche Feste“, „Dogmen im Wandel“ oder „Glaube und Volksfrömmigkeit“. Der Film macht deutlich, wie tief ein einzelnes Glaubensfest mit Hoffnung, Anthropologie und Spiritualität verbunden sein kann – und lädt dazu ein, die Gestalt Mariens im katholischen Glauben neu zu entdecken.