Im katholischen Religionsunterricht bietet Amoklove zahlreiche didaktisch relevante Anknüpfungspunkte, vor allem ab Klassenstufe 10. Im Zentrum steht das Spannungsfeld von Freiheit und Bindung, Selbstbestimmung und Hingabe, Gefühl und Verantwortung. Der Film regt dazu an, über unterschiedliche Beziehungsformen nachzudenken und sich mit der Frage zu befassen, wann aus romantischer Leidenschaft ein Verlust der Achtung vor dem Gegenüber wird. Er eröffnet Gespräche über die ethischen Grenzen von Handeln im Namen der Liebe und über den Unterschied zwischen gegenseitigem Interesse und übergriffigem Verhalten. Dabei lassen sich grundlegende Werte wie Respekt, Freiheit, Einvernehmlichkeit und Verantwortung thematisieren – alles zentrale Leitgedanken einer christlichen Ethik der Beziehung.
Methodisch lässt sich der Film vielfältig einsetzen: Im Anschluss an die Sichtung können die Schülerinnen und Schüler die Darstellung filmischer Mittel analysieren, eigene Deutungen zur Geschichte entwickeln, alternative Handlungsverläufe entwerfen oder Briefe aus Sicht der Figuren schreiben. Besonders gewinnbringend ist die Diskussion über das ethische Dilemma des Films: Ist Fabians Verhalten romantisch oder bedrohlich? Diese Frage führt unmittelbar zur Auseinandersetzung mit persönlichen Erfahrungen, gesellschaftlichen Erwartungen und moralischen Urteilen über das richtige Maß an Nähe und Distanz.
Amoklove eignet sich ideal zur Bearbeitung von Unterrichtsthemen wie „Beziehung und Verantwortung“, „Freiheit und Selbstbestimmung“, „Respekt und Grenzen“, „Liebe und Ethik“ oder „Emotionen in der digitalen Welt“. Der Film verlangt aufgrund seiner Intensität eine sensible Begleitung, bietet aber die Chance, aktuelle Fragestellungen in jugendnaher Sprache zu verhandeln und sie mit christlichen Werten ins Gespräch zu bringen.