Didaktisch ist das Material ausgesprochen vielseitig: Es verbindet literarisches Lernen mit Medienbildung, regt zu kreativer Auseinandersetzung mit den Charakteren an und gibt zugleich Einblicke in die Produktionsweise eines Films – vom Storyboard über das Drehbuch bis hin zu Animation und Schauspiel. Besondere Aufmerksamkeit verdient die kindgerechte Thematisierung der Spannung zwischen Realität und Fantasie: Die Figur des Gespenstes ermöglicht einen spielerischen Zugang zu existenziellen Fragen und weckt die Vorstellungskraft der Kinder, ohne sie zu überfordern.
Gerade für den katholischen Religionsunterricht eröffnet das Thema auch eine implizite theologische Reflexion: Was ist Wahrheit? Was bedeutet es, ausgegrenzt oder nicht geglaubt zu werden? Wie gehe ich mit Vorurteilen um? Welche Rolle spielen Mitgefühl und Gerechtigkeit in menschlichen Beziehungen? Solche Fragen lassen sich auf Grundlage der Filmanalyse und der Arbeitsmaterialien gezielt in Gruppen- und Einzelarbeit aufgreifen.
Zahlreiche Arbeitsblätter, Schreibanlässe, Szenenanalysen und kreative Aufgaben (wie Malen, Erzählen, szenisches Spiel oder Standbildarbeit) unterstützen die Schülerinnen und Schüler darin, das Gesehene zu verarbeiten und in Beziehung zu ihrer eigenen Lebenswelt zu setzen. Die technische Erklärung der Realfilm- und Trickfilmverknüpfung schult zudem die Medienkompetenz der Lernenden. Auch interdisziplinäre Anbindungen an Deutsch, Kunst und Sachunterricht sind durch das Material leicht umzusetzen.
Das Filmheft eignet sich für die Klassen 1–6, insbesondere im Bereich der Werteerziehung, Identitätsbildung sowie der Einführung in symbolisches und narratives Denken. Es ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie filmisches Erzählen im Religionsunterricht theologisch relevant, altersgemäß und lebensnah bearbeitet werden kann.