Polizei und BKA greifen bei fehlender Identifizierbarkeit auf OSINT-Recherchen zurück, also auf offene Quellen im Netz. Doch oft bleibt unklar, wer hinter einem Pseudonym steht. Spannend und erschreckend zugleich ist die Erkenntnis: Die Täter sind oft ganz normale Bürgerinnen und Bürger – Mütter, Väter, Selbstständige –, die im Netz die Hemmungen verlieren. Auch Jugendliche geraten zunehmend in den Fokus, etwa bei der Verbreitung rechtsextremer Inhalte oder beleidigenden Memes. Das gesellschaftliche Ausmaß ist gravierend: Hass wird zur Gewohnheit, strafbare Inhalte zur Bagatelle. Umso wichtiger ist es, dass Initiativen wie „Hassmelden“ und gezielte Prävention in Schulen und öffentlicher Bildung gestärkt werden.
Implikationen für den Religionsunterricht:
Dieser Artikel verdeutlicht, wie stark Sprache als Instrument der Entwürdigung und Ausgrenzung missbraucht werden kann. Der Religionsunterricht bietet hier einen sensiblen Raum zur Auseinandersetzung mit dem Wert jedes einzelnen Menschen, mit der Bedeutung von Respekt, Versöhnung und verantwortlichem Umgang mit Kommunikation. Schüler:innen können anhand solcher Fälle diskutieren, wo Grenzen der Meinungsfreiheit verlaufen und wie eine ethisch verantwortbare digitale Kultur aussehen kann. Fragen nach Schuld, Vergebung, Gerechtigkeit und Zivilcourage lassen sich mit konkreten Beispielen aus dem Artikel verknüpfen. Darüber hinaus regt der Text zur Reflexion über die Rolle von Gemeinschaft, Schutzräumen und verantwortlicher Teilhabe an einer demokratischen Gesellschaft an.