Die Einheit ist auf etwa sechs Schulstunden à 45 Minuten ausgelegt. Sie beginnt mit einer Einführung, in der die Lernenden sich mit einer Auswahl dieser Bilder auseinandersetzen. Im Anschluss folgt eine Recherchephase, in der die Schülerinnen und Schüler gezielt im Internet nach historischen Informationen zu ausgewählten Themen und Schlagworten suchen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden anschließend in einen historischen Kontext eingeordnet, wobei unterschiedliche Perspektiven berücksichtigt werden. Ziel ist es, dass die Lernenden auf Grundlage ihrer Recherchen eigene narrative Texte verfassen, die sich mit bestimmten Phasen oder Aspekten deutscher Migrationsgeschichte auseinandersetzen. In diesen Texten sollen persönliche, gesellschaftliche und politische Dimensionen von Migration zur Sprache kommen. Am Ende der Einheit präsentieren die Schülerinnen und Schüler ihre Geschichten und reflektieren sie im Plenum im Hinblick auf aktuelle gesellschaftliche Debatten.
Die Unterrichtseinheit fördert zentrale Kompetenzen des historischen Lernens: Die Lernenden formulieren eigene Fragestellungen, recherchieren eigenständig, üben sich in Quellenkritik, entwickeln narrative Zugänge zur Geschichte und lernen, historische Zusammenhänge zu deuten und einzuordnen. Gleichzeitig wird ihre Orientierungskompetenz gestärkt, indem sie Bezüge zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft herstellen. Die Einheit ist dabei eng an lehrplanrelevante Themen wie Migration, Industrialisierung, Nationalstaatenbildung oder internationale Verflechtungen seit 1945 angebunden.
Begleitend zur Einheit stellt Zwischentöne eine Vielzahl an Materialien zur Verfügung: eine Präsentation mit Bildimpulsen und Leitfragen, Hintergrundinformationen zur Migrationsgeschichte, Arbeitsblätter zur Unterstützung der Recherche und Reflexion sowie ein Ablaufplan zur Strukturierung des Unterrichts. Das gesamte Material steht unter einer Creative-Commons-Lizenz (by-nc-nd) und kann somit frei im Unterricht verwendet und weitergegeben werden.
Insgesamt bietet die Einheit einen flexiblen, schülerorientierten Zugang zu einem komplexen gesellschaftlichen Thema. Sie eignet sich besonders für heterogene Lerngruppen und ermöglicht einen multiperspektivischen, reflektierten Umgang mit Migration als historischem und gegenwärtigem Phänomen.