Das Tool funktioniert in mehreren Schritten: Zunächst sammeln die Schüler:innen verschiedene Handlungsoptionen zu einer ethischen Fragestellung – beispielsweise beim bekannten Heinz-Dilemma oder bei konkreten Konflikten aus ihrem Alltag. Anschließend werden acht ethische Bewertungskriterien eingeführt, darunter Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Legalität, Nachhaltigkeit, Menschenwürde und Wahrhaftigkeit. Die Jugendlichen bewerten dann jede Handlungsoption systematisch nach diesen Kriterien und vergeben Punktwerte. Der Gerechtigkeitsmanager berechnet daraus eine grafische Übersicht, die zeigt, welche Option in Summe am stärksten mit den gewählten Werten übereinstimmt.
Für den katholischen Religionsunterricht ist der Gerechtigkeitsmanager besonders geeignet, da er zentrale Themen der katholischen Soziallehre, wie die Würde des Menschen, Solidarität, Verantwortung und Gerechtigkeit, auf eine praxisnahe Weise zugänglich macht. Er fördert Urteilsfähigkeit, moralisches Denken und die Fähigkeit zur differenzierten Meinungsbildung – und eignet sich hervorragend für fächerübergreifende Projekte mit Ethik, Politik oder Gesellschaftslehre. Durch die digitale Umsetzung lassen sich zudem Methodenvielfalt und Medienkompetenz stärken.
Als Teil des Aktionshefts GerechtICHkeit ist das Tool eingebettet in eine komplette Unterrichtseinheit mit methodischer Anleitung, Arbeitsblättern und Reflexionsphasen. Es bietet damit eine wertvolle Möglichkeit, Wertebildung, Ethik und Glaubensreflexion miteinander zu verknüpfen – ganz im Sinne einer zeitgemäßen, verantwortungsbewussten religiösen Bildung.