Im Zentrum steht die Methode der Zeitreise: Die Schüler:innen werden in acht Gruppen eingeteilt, die jeweils ein Lebensjahrzehnt (von 20 bis 90 Jahren) bearbeiten. Auf Grundlage von Arbeitsblättern gestalten sie in Partnerarbeit Visionen für ihr Leben in diesem Alter – bezogen auf Bereiche wie Familie, Freunde, Wohnen, Arbeit, Freizeit und Gesundheit. Anschließend werden die Ergebnisse im Plenum vorgestellt, gemeinsam ausgewertet und in einer Zeitleistentabelle festgehalten. So entsteht ein anschauliches Bild davon, wie sich Prioritäten, Herausforderungen und Bedürfnisse im Laufe des Lebens verändern.
In der abschließenden Reflexion diskutieren die Jugendlichen Fragen wie: Was bleibt im Leben konstant? Welche Themen treten mit zunehmendem Alter in den Vordergrund? Was bedeutet es, alt zu sein – und was braucht ein gutes Leben im Alter? Der Perspektivwechsel hilft dabei, stereotypen Vorstellungen vom Alter zu begegnen und den Blick für die Lebenswirklichkeit älterer Menschen zu schärfen.
Für den katholischen Religionsunterricht ist dieser Impuls besonders geeignet, um über zentrale anthropologische und ethische Themen ins Gespräch zu kommen: Was ist ein erfülltes Leben? Was bedeutet Menschenwürde im Alter? Welche Verantwortung tragen wir füreinander? In Verbindung mit biblischen Impulsen – etwa aus der Weisheitsliteratur oder zur Ehrfurcht vor dem Alter – lassen sich auch spirituelle Fragen nach Lebenssinn, Endlichkeit und Generationensolidarität vertiefen.
Der Impuls eignet sich für Unterrichtseinheiten zu Identität, Biografiearbeit, intergenerationellem Lernen, Lebensgestaltung oder sozialer Verantwortung – und lässt sich auch mit Fächern wie Ethik oder Sozialkunde kombinieren.