RU-digitalRU-digital-logo
Religionen im Gespräch

Religionen im Gespräch

Aschure – Was ist das?

Veröffentlichung:5.7.2025

In diesem Video aus der Reihe „Religion in 90 Sekunden“ spricht Wolfgang Reinbold mit Yilmaz Kahraman über Ashure, den traditionellen Süßbrei aus der islamischen Kultur. Sie erklären Herkunft, symbolische Bedeutung und Zubereitung – von der überlieferten Gedenkfeier bis zu den Zutaten wie Getreide, Früchte und Gewürze, die für Frieden, Gemeinschaft und Vielfalt stehen.



Products

Video-Inhalt: Reinbold und Kahraman erläutern Ashure als interreligiöses Kulturgut; es symbolisiert historisches Gedenken und gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Fächerverknüpfung: Religion, Ethik, Sozialkunde oder Hauswirtschaft.

Unterrichtsideen:

Einführung in interkulturelle Feste: Schüler recherchieren, wo Ashure gegessen wird, und vergleichen mit anderen Gemeinschaftsgerichten (z.B. Osechi in Japan, Chanukka-Essen).

Symbolische Bedeutung: Gemeinsame Diskussion: Was bedeuten Gemeinschaft und Vielfalt für unsere Klasse? Wie lassen sich diese Werte spiegeln?

Kulinarische Praxis: Gemeinsames Zubereiten von Ashure im Schulküche-Projekt. Zutaten besorgen, Rezept studieren – inklusive Reflexion über Bedeutung.

Interreligiöser Dialog: Input zur Islamischen Kultur, Austausch mit muslimischen Mitschüler*innen oder Gästen.

Kreativaufgabe: Schüler gestalten Plakate oder kurze Präsentationen zu den einzelnen Zutaten und ihren Symboliken.

Didaktisch wertvoll: Das Video schafft authentische Begegnung mit muslimischer Tradition und fördert interkulturelles Verständnis, praktische Handlungsorientierung und Fächerübergreifendes Lernen.

Material:

[0:00–1:10] Begrüßung und Vorstellung des Themas

Thema: Das Aschure-Fest – ein bedeutendes Fest der Aleviten.

Interviewgast: Jas Karamann, Islamwissenschaftler, Bildungsreferent und Geschäftsführer der Alevitischen Jugend NRW.

[1:11–3:50] Entwicklung des Alevitentums in Deutschland

Aleviten seit den 1960ern in Deutschland.

Lange Zeit Unsichtbarkeit wegen historischer Verfolgung.

Erste öffentliche Kulturwoche: 1989 in Hamburg.

Wendepunkt: 1993 – Brandanschlag in Sivas → massive Gründung von Gemeinden.

Gründung des Dachverbands: Alevitische Gemeinde Deutschland.

[3:51–6:30] Von Kulturvereinen zur Religionsgemeinschaft

Anfangs: politische Protestvereine gegen Ankara (Türkei).

Ab 2007: Anerkennung als Religionsgemeinschaft in NRW.

Einführung des alevitischen Religionsunterrichts.

[6:31–9:00] Aschure-Fest: Einordnung und Bedeutung

Kein einziges „zentrales“ Fest, aber Aschure ist sehr wichtig.

Symbolisiert Gedenken, Trauer, Hoffnung und Gemeinschaft.

[9:01–12:10] Aschure – Bedeutung, Ursprung, Süßspeise

„Aschure“ = Süßspeise mit Weizen, Trockenfrüchten, Nüssen.

Zubereitung am 13. Tag nach einer 12-tägigen Fastenzeit (Moharrem-Fasten).

Symbolik: 12 Zutaten = 12 Imame.

[12:11–14:30] Zwei Ursprünge der Aschure-Tradition

Variante 1: Gedenken an den 10. Muharrem (arabisch Ashura) – Todestag Hüseins.

Variante 2: Noah-Hızır-Tradition → Dankbrei nach der Arche-Noah-Geschichte.

[14:31–17:15] Der mythische Helfer Hızır

Zentrale Figur: Hızır – „Proto-Alevit“, Sinnbild für Hilfsbereitschaft.

Noah betet zu Hızır → erhält Zutaten für den ersten Aschure-Brei.

[17:16–19:00] Alternative sprachliche Herleitung

Asch = Suppe / Nahrung, Re = Weg → „Suppe des Weges“.

Bedeutung: Weitergabe und Bewahrung des alevitischen Wegs (Yol).

[19:01–22:00] Hüseyin, Kerbela und die Spaltung im Islam

Hüseyin: Enkel von Mohammed, ermordet 680 in Kerbela.

Trennung von Sunniten (Abu Bakr) und Schiiten (Ali-Partei).

Hüseyin steht symbolisch für Widerstand gegen Machtmissbrauch.

[22:01–25:00] Vorislamische Fastentraditionen im Alevitentum

Ursprung der Fastenzeit reicht zurück bis vor den Islam.

„Dankfasten“: Verzicht als Wertschätzung für das Leben.

Spätere Umdeutung: Fasten für die 12 Imame (darunter Hüseyin).

[25:01–27:00] Unterschiede zu schiitischem Fasten

Schiiten: Trauern, aber kein Fasten im Muharrem.

Aleviten: Fasten als Gedenken, Reinigung und Dank.

Fasten als persönliche Absicht („Niyet“).

[27:01–29:00] Alevitisches Fasten im Alltag

Kein Fleisch während der gesamten 12 Tage – auch abends nicht.

Nachhaltiger Effekt: Manche Aleviten bleiben dauerhaft vegetarisch.

Ziel: Bewusstes, solidarisches, gemeinschaftliches Leben.

[29:01–31:00] Gemeinsame Praxis im Cemhaus

Treffen zum Fastenbrechen mit Brot, Suppe, Geschichten, Dichtung.

Symbolik: Brotbrechen erinnert an christliche Eucharistie.

Erzählungen über Moses, Jesus, Hüseyin etc.

[31:01–33:00] Alevitische Theopoesie & Musik

Lieder auf Langhalslaute (Bağlama/Saz) vermitteln Religion.

Beispiel: Pir Sultan Abdal – Dichter, Widerstand gegen die Osmanen.

Leitmotiv: Glaube als Widerstand gegen Ungerechtigkeit.

[33:01–36:00] Kalender und Zeitrechnung

Aschure-Fest nach islamischem Mondkalender (1. Monat = Muharrem).

Rückt jedes Jahr ca. 10 Tage vor.

Weitere alevitische Feste orientieren sich am julianischen Kalender.

[36:01–38:00] Weitere Fastenzeiten: Hızır-Fasten

Hızır-Fasten im Februar – jeweils Dienstag bis Donnerstag, 4 Wochen.

Erinnerung an Noahs Gebet und Rettung durch Hızır.

Integration vorislamischer Kulturen (z. B. byzantinisch).

[38:01–41:00] Religiöser Kalender im Alevitentum

Kombination aus julianischem und islamischem Kalender.

Alle Feste außer Aschure richten sich nach dem julianischen Kalender.

Das zeigt die pluralen kulturellen Wurzeln des Alevitentums.

[41:01–43:29] Fazit: Aschure als gelebte Ethik

Fastenzeit ist auch eine Schule des Lebens.

Lehren: Teilen, Gerechtigkeit, Mitgefühl, Gemeinschaft.

Alevitentum: Nur gemeinschaftlich lebbar, nicht individualistisch.

Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz

Sekundarstufe II | 13 Der Mensch und seine Zukunft - Die Zukunft der Menschheit

13 / 3. Pluralität der Lebensformen: Dasein für andere und mit anderen.

Video

Standard Lizenz auf You Tube

8.7.2025

_

Anregung

Religionen

_

_

_

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern Datenschutz.