In diesem Gespräch erklärt Ilias Yanc, Vorsitzender des Landesverbands der Êzîden in Niedersachsen, die Rolle der Wandermystiker im Êzîdentum: die Qewwale. Diese religiösen Sänger und Prediger reisen traditionell von Dorf zu Dorf, um heilige Hymnen (Qewl) und sakrale Lieder vorzutragen, Riten zu begleiten und das religiöse Wissen in der Gemeinschaft zu bewahren. Ihre Musik dient nicht nur der Verehrung, sondern ist integraler Bestandteil der religiösen Identitätsvermittlung. Sie sind selbst nicht Priester, sondern kulturelle Bewahrer, die in besonderen Anlässen wie Festen, Gebeten oder Gedenktagen auftreten.