In diesem Video aus der Reihe „Religion in 90 Sekunden“ spricht Wolfgang Reinbold mit der Islamwissenschaftlerin Prof. Dr. Riem Spielhaus von der Universität Göttingen und dem Georg-Eckert-Institut über die internen Entwicklungen und Konfliktlinien innerhalb des größten muslimischen Dachverbands in Deutschland – DITIB. Während sich der Bundesverband zunehmend gegen Reformen und eine stärkere gesellschaftliche Öffnung abschottet, zeigen viele lokale Gemeinden in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen oder Berlin (wie z. B. die Şehitlik-Moschee) eine ganz andere Praxis: Offenheit, Dialog und politische Beteiligung. Spielhaus betont, dass es innerhalb von DITIB verschiedene Strömungen gibt – einige für mehr gesellschaftliche Teilhabe, andere mit einem Rückzugskurs. In den letzten Jahren wurden viele öffentlichkeitswirksame Projekte beendet, oftmals nicht durch staatlichen Druck, sondern durch Entscheidungen innerhalb der Organisation selbst. Das Video macht deutlich: DITIB ist kein monolithischer Block, sondern ein Verband im inneren Spannungsfeld zwischen Öffnung und Abschottung.