In diesem Video aus der Reihe „Religion in 90 Sekunden“ spricht Wolfgang Reinbold mit der Islamwissenschaftlerin Prof. Dr. Riem Spielhaus von der Universität Göttingen und dem Georg-Eckert-Institut über symbolische Fehltritte in der politischen Kommunikation mit Muslimen in Deutschland. Ausgangspunkt ist ein viel diskutierter Vorfall bei der Deutschen Islamkonferenz, bei dem ausgerechnet Blutwurst serviert wurde – ein Fauxpas, der von vielen Muslimen als respektlos empfunden wurde. Spielhaus analysiert diesen Vorfall als Symbol für mangelnde Sensibilität und verweist auf eine Reihe von politischen Aussagen und Debatten – etwa die Frage, ob „der Islam zu Deutschland gehört“ – die zur Entfremdung führen können. Solche Diskussionen, so Spielhaus, sind nicht nur überflüssig, sondern beschädigen auch das Vertrauen zwischen Staat und muslimischen Gemeinden. Statt kulturpolitischer Provokationen brauche es genaues Hinsehen, mehr Respekt und ein Ende populistischer Symbolpolitik.