In dem Gespräch „Kritik in der Moschee?“ diskutieren Wolfgang Reinbold und die Islam- und Politikwissenschaftlerin Nedra Ouarghi die Möglichkeiten und Grenzen von Kritik innerhalb muslimischer Gemeinden in Deutschland. Sie beleuchten, ob und wie innerislamisch auf aktuelle Themen – wie Geschlechterrollen, Demokratie oder religiöse Praxis – kritisch reagiert werden kann. Ouarghi erklärt, dass in vielen Moscheegemeinden zunehmend Raum für Debatten entstehe, insbesondere über soziale und ethische Herausforderungen, aber zugleich strukturelle Hürden existieren. So seien offene Diskussionen nicht überall selbstverständlich – sie setzten Bildung, Dialogbereitschaft und institutionelle Unterstützung voraus. Das Gespräch macht deutlich: Kritik im islamischen Raum ist möglich, wird aber meist in differenzierter, kontextbezogener Weise geübt.