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Uwe Stamer

Uwe Stamer

Wunder

Veröffentlichung:7.7.2025

Das Unterrichtsmaterial zum Thema „Wunder“ bietet Lehrkräften der Sekundarstufe II eine durchdachte, theologisch fundierte und didaktisch vielseitige Möglichkeit, das Spannungsfeld zwischen antikem Wunderverständnis, biblischer Überlieferung und moderner Deutung im Religionsunterricht zu thematisieren. Ausgangspunkt ist die Federzeichnung Rembrandts zur „Heilung der Schwiegermutter des Petrus“ – ein ikonografisch und theologisch aussagekräftiger Impuls, der die Schülerinnen und Schüler zur Auseinandersetzung mit dem Wunderbegriff Jesu anregt.

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Im Zentrum steht die Frage, wie Wunder verstanden werden können – damals wie heute: Sind sie naturwissenschaftlich erklärbare Phänomene, symbolische Zeichen oder reale göttliche Eingriffe? Das Material lädt dazu ein, die Voraussetzungen des antiken Weltbilds kritisch mit heutigen Deutungsmustern zu vergleichen und dadurch die Perspektivenvielfalt im Umgang mit Wundergeschichten zu erkennen. Besonders hervorgehoben wird die Unterscheidung zwischen Wundern als „Mirakel“ und als „Zeichen“ (griechisch semeia), die auf das anbrechende Reich Gottes hinweisen. Entscheidend ist dabei nicht der Beweis göttlicher Macht, sondern die heilende, gemeinschaftsstiftende Wirkung auf den betroffenen Menschen.

Die fünf modular aufgebauten Kopiervorlagen unterstützen diesen Zugang methodisch wie inhaltlich: Sie behandeln das antike Wunderverständnis, die Frage nach der Realität von Wundern, ihre übertragene Bedeutung sowie eine kreative Podiumsdiskussion zum Thema „Heilung als Befreiung und Re-Integration“. Dabei wird deutlich gemacht, dass Wunder im Neuen Testament nie Selbstzweck sind, sondern eingebettet sind in Jesu Verkündigung, die auf Vertrauen, Gnade und Erneuerung zielt. Für aufgeklärte Schülerinnen und Schüler ist dies eine wertvolle Einladung zur Glaubensreflexion jenseits von Naivität und Rationalismus.

Ziel des Materials ist es, eine klare theologische Prioritätensetzung zu vermitteln: Nicht der Verstand soll über Glaube oder Unglaube an Wunder entscheiden, sondern der Glaube selbst ist das Kriterium, vor dem sich Wunder überhaupt erst erschließen. Dies stellt das Vertrauen in Gott ins Zentrum – unabhängig davon, ob Wundergeschichten im engeren Sinne für historisch „wahr“ gehalten werden. Die Einheit fördert damit eine theologisch reflektierte Haltung, die sowohl die biblischen Texte ernst nimmt als auch zur geistigen Redlichkeit in einer naturwissenschaftlich geprägten Welt beiträgt.

Bild, Text

CC BY - Namensnennung

7.7.2025

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Unterrichtseinheit

Jesus Christus

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