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Kirche in Not

Kirche in Not

Sich selbst bejahen – über den Sinn der Selbstliebe

Veröffentlichung:20.9.2023

Das Christentum wird oft als die Religion der Liebe bezeichnet, da sie den Grundsatz lehrt: "Du sollst Gott lieben und deinen Nächsten wie dich selbst." In diesem Satz fasst Jesus die Vielfalt der Gebote zusammen. Die Nächstenliebe wird allgemein als ein zentrales Merkmal des Christentums anerkannt. Von der Liebe zu Gott und sich selbst wird hingegen viel seltener gesprochen, obwohl sie ursächlich miteinander verbunden sind. Dieses Interview mit dem Theologen und Buchautor Michael Pies wird von Volker Niggewöhner moderiert.


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Christliche Selbstliebe und Gottesbild

Im Zentrum des Gesprächs steht das christliche Liebesgebot: „Du sollst Gott lieben, deinen Nächsten wie dich selbst.“ Theologe und Buchautor Michael Pies betont, dass Nächstenliebe ohne Selbstliebe und ohne das Bewusstsein um die eigene Gottesebenbildlichkeit nicht möglich sei.

Kernthesen:

Selbstliebe als christliche Tugend: Sie bedeutet nicht Egoismus oder Überheblichkeit, sondern die Annahme des eigenen Wesens – mitsamt Fehlern und Schwächen – in dem Wissen, dass Gott den Menschen aus Liebe so geschaffen hat.

Grenze zum Egoismus: Wer sich über andere erhebt oder sich nur an äußeren Maßstäben orientiert, hat die christliche Selbstliebe überschritten. Wahre Selbstliebe führt zu Demut, nicht zu Stolz.

Selbstbild und Lebensweg: Ein falsches, gesellschaftlich geprägtes Selbstbild kann zu Fehlentscheidungen führen. Wer sich jedoch als Gottes Geschöpf versteht, erkennt seine Berufung eher und trifft lebensdienlichere Entscheidungen.

Selbstannahme und Lebenskrisen: Die Gewissheit, ein von Gott gewolltes „Gotteskind“ zu sein, hilft, auch mit persönlichen Krisen und Schwächen besser umzugehen.

Gebet und Gottes Plan: Im Gebet und durch Reflexion kann man dem eigenen Lebensweg und Gottes Willen näherkommen. Pies berichtet von seinem eigenen Berufswechsel als spirituelle Neuorientierung.

Vorbilder und Berufung: Menschliche Vorbilder können hilfreich sein, doch entscheidend sei die innere Führung durch den Heiligen Geist.

Selbstzweifel überwinden: Gerade junge Menschen leiden oft an Selbstzweifeln. Doch auch diese seien Teil der spirituellen Reifung – wichtig sei, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen.

Beispiel gelebter Selbstannahme: Ein körperlich und geistig behinderter Freund von Pies zeigt exemplarisch, wie echte Selbstannahme zu erfüllender Nächstenliebe führen kann – etwa durch seinen Dienst an noch schwächeren Menschen in Lourdes.

Fazit:

Selbstliebe, verstanden als Bejahung der eigenen, von Gott gewollten Person, ist Grundlage für ein christliches Leben in Demut, Berufung und tätiger Nächstenliebe.

Hessen

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Sekundarstufe I | Jahrgangsstufe 10

10.1 Verantwortung für das Leben. Menschenwürde und Gottesebenbildlichkeit.

Rheinland-Pfalz

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Sekundarstufe II | 12/2 Gutes Handeln unter dem Anspruch des Christseins

12.2 / 7. Wie sollen/wollen wir leben?.

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