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Kirche in Not

Kirche in Not

Wie bringe ich mich als Christ in Politik und Gesellschaft ein?

Veröffentlichung:22.3.2023

Schuman, de Gasperi, Adenauer. Drei Männer, ein Ziel: ein vereintes Europa in Frieden nach der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs. Drei Politiker auch, die als Christen Politik gestalteten, ohne ihren Glauben zu verstecken. Doch wie ist es heute? Ist es noch möglich, ein Christ in der Politik, ein christlicher Politiker oder ein politischer Christ zu sein? Darüber spricht Volker Niggewöhner mit der Politologin und Historikerin Eva Demmerle.


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Christen in der Politik

In diesem Gespräch geht es um die Rolle des christlichen Glaubens in der Politik – historisch und gegenwärtig. Die Politologin und Historikerin Eva Demmerle, langjährige Mitarbeiterin von Otto von Habsburg, berichtet von dessen Engagement für ein vereintes Europa und dessen christlich motivierter politischer Haltung. Besonders hebt sie das „Paneuropäische Picknick“ 1989 hervor, das zur Flucht vieler DDR-Bürger beitrug und eine wichtige Rolle im Zusammenbruch des Ostblocks spielte.

Zentrale Themen:

Christliche Identität und Politik: Adenauer, Schuman und de Gasperi sind Beispiele für Politiker, die ihren Glauben nicht versteckten, sondern ihn als Basis ihres politischen Handelns nutzten.

Politik als Berufung: Die Kirche (z. B. in Lumen Gentium) ruft Laien explizit auf, sich gesellschaftlich und politisch zu engagieren. Christliche Soziallehre und die Würde des Menschen sind zentrale Leitlinien.

Christsein heute in der Politik: Demmerle betont, dass Christsein in der Politik weiterhin möglich und notwendig sei – trotz der Herausforderungen in einer zunehmend säkularisierten und polarisierten Gesellschaft.

Jugendliche und Politik: Die Begeisterung junger Menschen für Umwelt- und Klimaschutzbewegungen zeigt deren Suche nach Wahrheit und Sinn – Demmerle sieht darin auch ein „religiöses Bedürfnis“, das Christen wieder stärker ansprechen sollten.

Gefahren der Vereinnahmung: Die Geschichte zeigt, dass die Vermischung von Kirche und Staat problematisch sein kann (z. B. heute in der russisch-orthodoxen Kirche). Daher sei die Trennung wichtig – aber keine Trennung des Christen von der Welt.

Wahrheit und Kompromiss: Politik erfordert Kompromissfähigkeit. Gleichzeitig müssen Christen wissen, wo sie – dem Wahrheitsanspruch ihres Glaubens folgend – keine Kompromisse machen dürfen.

Gesellschaftlicher Auftrag: Christliche Werte (z. B. Menschenwürde, Verantwortung vor Gott) müssen wieder mutiger formuliert werden. Christen sollten sich nicht zurückziehen, sondern aktiv zur „neuen Bekehrung“ der Gesellschaft beitragen – wie einst die Christen im untergehenden Römischen Reich.

Schlussappell: Eva Demmerle ruft dazu auf, sich trotz Rückschlägen und Widerständen als Christ in die Gesellschaft einzubringen – mit Hoffnung, Ausdauer und dem Wissen, dass die „letzte Vollendung“ nicht in dieser Welt liegt. Ein Zitat von Otto von Habsburg unterstreicht diese Haltung: Die geistige Elite habe heute die Aufgabe, wie einst die ersten Christen, Europa geistlich zu erneuern.

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