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Kirche in Not

Kirche in Not

Der heilige Stephanus - erster Märtyrer der Christenheit

Veröffentlichung:27.11.2021

Mitten hinein in die weihnachtliche Festfreude feiern Christen am Beginn der Weihnachtsoktav den ersten Märtyrer ihres Glaubens: den heiligen Erzdiakon Stephanus. Diesem ersten Blutzeugen Christi sind im Laufe der Geschichte gemäß dem Wort unseres Herrn und Erlösers unzählige weitere gefolgt: „Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen.“ Im angeblich aufgeklärten 20. und 21. Jahrhundert waren es wohl so viele wie nie zuvor. Der heilige Stephanus ist also ein aktueller Glaubenszeuge, den der Brauchtumsforscher Manfred Becker-Huberti vorstellt.


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Stephanus – Erster Märtyrer und bleibendes Vorbild des Glaubens

Am zweiten Weihnachtstag – mitten in der festlichen Weihnachtsoktav – gedenkt die Kirche des heiligen Stephanus, des ersten Märtyrers des Christentums. Dies erscheint auf den ersten Blick als Kontrast zum Fest der Freude, verweist jedoch auf eine tiefere christliche Logik: Die Geburt Jesu ist untrennbar mit seinem Kreuzestod verbunden. Schon in alten Darstellungen der Krippe wird diese Verbindung deutlich, etwa durch das Wickeln des Kindes wie ein Leichnam oder durch seine ausgebreiteten Arme.

Stephanus als Diakon und Bekenner:

Stephanus war griechischer Herkunft und einer der ersten sieben Diakone. Anders als das heutige Diakonenamt war seine Aufgabe umfassend: Er kümmerte sich um die Organisation der Gemeinde, predigte und bezeugte den Glauben offen. Seine Radikalität im Bekenntnis führte zu seiner Steinigung – eine Szene, bei der auch Saulus (der spätere Paulus) anwesend war. Der heilige Augustinus sagt hierzu treffend: „Ohne Stephanus kein Paulus.“

Theologische Bedeutung:

Stephanus verkörpert das Ideal eines standhaften Christen, der nicht zurückweicht, sondern seine Überzeugung trotz Lebensgefahr offen ausspricht. Wie Jesus vergibt er seinen Mördern – ein zentrales christliches Gebot, das die Feindesliebe betont und das Christentum von vielen anderen Religionen unterscheidet.

Stephanus als aktueller Bezugspunkt:

Sein Gedenken erinnert daran, dass Christenverfolgung kein Relikt der Vergangenheit ist, sondern auch im 20. und 21. Jahrhundert Millionen von Menschen betrifft. Sein Mut fordert heutige Christinnen und Christen heraus, sich zu fragen, wie standhaft sie selbst in Glaubensfragen wären.

Symbolik und Brauchtum:

Der Tag des Stephanus ist auch ein Anlass, über die Verbindung von Krippe und Kreuz nachzudenken. In Köln gab es früher den Brauch des „Kindleinwiegens“, bei dem das Jesuskind im Gottesdienst symbolisch gewiegt wurde – mit dem doppelten Verweis auf Geburt und Tod. Volksbräuche wie das „Stephanus-Trinken“ mit einem Stein im Glas erinnern auf eigene Weise an den ersten Märtyrer.

Didaktischer Hinweis für den Unterricht:

Stephanus eignet sich hervorragend als Beispiel für das Thema Glaubenszeugnis, Zivilcourage und Christenverfolgung. Sein Gedenktag ermöglicht es, Weihnachten über die Idylle hinaus als Fest der Hoffnung inmitten menschlicher Bedrohung zu reflektieren. Die Verbindung von Krippe und Kreuz bietet zudem einen tiefgreifenden Zugang zur Theologie des Leidens und der Erlösung.

Hessen

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Sekundarstufe II | Q1 Jesus Christus – das menschgewordene Wort Gottes

Q1.4 Jesus nachfolgen.

Rheinland-Pfalz

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Sekundarstufe II | 12/1 Jesus Christus und die Kirche

12.1 / 1. Botschaft und Anspruch Jesu und das Selbstverständnis der frühen Kirche.

12.1 / 2. Der Geist Jesu Christi als Lebensprinzip der Gemeinde.

12.1 / 8. Ursprung, Auftrag und Weg der Kirche.

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