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Kirche in Not

Kirche in Not

Das Gewissen

Veröffentlichung:30.6.2021

„Dein Auge gibt dem Körper Licht. Wenn dein Auge gesund ist, dann wird auch dein ganzer Körper hell sein. Wenn es aber krank ist, dann wird dein Körper finster sein. Achte also darauf, dass in dir nicht Finsternis statt Licht ist.“ So lesen wir im 11. Kapitel des Lukas-Evangeliums. Jesus geht es hier nicht bloß um das körperliche Sehen, sondern um das innere Sehen: um das Licht des Glaubens, das uns die Wahrheit über Gott und sein Reich erkennen lässt. Ein anderes Wort für das innere Sehen oder die innere Stimme ist „Gewissen“. Gespräch mit dem Moraltheologen Josef Spindelböck, St. Pölten.


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Gewissen als moralischer Kompass:

Das Gewissen hilft, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Ein „schlechtes Gewissen“ zeigt, dass man etwas moralisch Falsches getan hat – und ist in diesem Sinne ein gutes Zeichen innerer Orientierung.

Bildung des Gewissens:

Jeder Mensch hat grundsätzlich die Fähigkeit zur moralischen Unterscheidung. Diese muss aber durch Erziehung, Vorbilder und religiöse Praxis gebildet und verfeinert werden.

Einfluss von Versuchungen:

Das Böse erscheint oft als verlockend – wie im biblischen Sündenfall. Versuchung funktioniert, indem das Schlechte als scheinbar Gutes dargestellt wird.

Gewissen und Gottesbezug:

Das Gewissen ist nicht rein subjektiv, sondern ein Ort der Begegnung mit Gott. Wer Gott nicht in sein Gewissen einbezieht, riskiert moralische Fehlorientierung.

Störungen des Gewissens:

Wie ein Kompass durch äußere Magnete gestört werden kann, kann das Gewissen durch Hochmut, Unehrlichkeit oder äußere Einflüsse von der Wahrheit abgelenkt werden.

Persönlichkeit und Wahrheit:

Das Gewissen ist persönlich, aber nicht beliebig. Es ist auf die objektive Wahrheit Gottes ausgerichtet und darf nicht individualistisch missverstanden werden.

Freiheit und Verantwortung:

Menschen sollen nicht gegen ihr Gewissen gezwungen werden. Aber auch ein fehlgeleitetes Gewissen kann gefährlich sein (z.B. bei religiösem Fanatismus). Gewissensfreiheit muss daher mit Verantwortung und Wahrheit verknüpft werden.

Gewissenserforschung und Selbstkritik:

Die tägliche Gewissenserforschung, etwa abends oder vor der Beichte, hilft, das eigene Handeln zu reflektieren und sich Gott zu öffnen.

Kirche und Lehramt:

Das kirchliche Lehramt soll das Gewissen nicht ersetzen, sondern ihm dienen, indem es Orientierung an der Wahrheit bietet.

Goldene Regel als ethisches Prinzip:

Die Goldene Regel („Was du willst, dass dir die Menschen tun…“) ist eine universell verständliche Grundlage für moralisches Handeln und verbindet christliche Ethik mit anderen Religionen. Für Christen wird sie durch die Gottes- und Nächstenliebe vertieft.

Didaktischer Impuls für den Unterricht:

Der Beitrag eignet sich gut für den Religionsunterricht, um mit Schüler*innen über Gewissensbildung, Moral, Versuchung, Freiheit und Verantwortung zu sprechen. Besonders anschlussfähig sind biografische, ethische und interreligiöse Perspektiven.

Hessen

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Sekundarstufe II | E1 Religion und Mensch in einer pluralen Welt

E1.3 Aspekte christlicher Anthropologie.

Rheinland-Pfalz

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Sekundarstufe II | 11/1 Was ist der Mensch?

11.1 / 3. Der Mensch und seine Verantwortung.

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Sekundarstufe II | 12/2 Gutes Handeln unter dem Anspruch des Christseins

12.2 / 7. Wie sollen/wollen wir leben?.

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