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Kirche in Not

Kirche in Not

Kirche und Mission

Veröffentlichung:23.4.2021

„Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen“, lesen wir im Markusevangelium, ähnlich lautend auch bei den anderen Evangelisten. Doch obwohl dieser Missionsbefehl sehr deutlich ist und nach christlicher Überlieferung den letzten Auftrag Jesu an die Apostel darstellt, ist das Thema Mission in der Kirche umstritten. Und das hängt sicherlich auch mit der Missionsgeschichte zusammen bzw. mit dem Bild, das wir davon haben. Wie dies zusammenhängt, erläutert heute der Philosoph und Buchautor Josef Bordat im Gespräch mit Volker Niggewöhner. www.katholisch.tv (2018)


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Christliche Mission

In dieser Folge der Reihe Glaubenskompass wird das Thema „Mission“ im Christentum kritisch und differenziert beleuchtet. Der Philosoph und Buchautor Josef Bordat diskutiert mit dem Moderator über den biblischen Missionsauftrag, den historischen Verlauf der Mission und aktuelle Kontroversen.

1. Grundlage des Missionsgedankens

Der Missionsauftrag geht auf Worte Jesu zurück („Geht hinaus in die ganze Welt…“, Mk 16,15).

Mission bedeutet ursprünglich das Überbringen einer Botschaft, die als wahr und lebensverändernd verstanden wird.

Im Christentum ist Wahrheit keine Idee, sondern in der Person Jesu Christi verkörpert („Ich bin die Wahrheit“).

2. Mission als Angebot, nicht als Zwang

Christliche Mission soll friedlich, offen und überzeugend erfolgen, nicht mit Gewalt oder Druck.

Jesus lehnt Gewalt ab und empfiehlt bei Ablehnung schlichtes Weiterziehen.

Mission bedeutet nicht Intoleranz, wenn andere Wahrheitsvorstellungen toleriert werden – bis zur Grenze, wo Gewalt oder Zwang ins Spiel kommen.

3. Frühe Kirchengeschichte: Verfolgung statt Expansion

In den ersten drei Jahrhunderten erlebten Christen massive Verfolgung im Römischen Reich.

Dennoch konnte sich das Christentum ausbreiten – durch überzeugende Glaubenszeugnisse und trotz gesellschaftlicher Ablehnung.

4. Mission und Kolonialismus

Mit der Erhebung des Christentums zur Staatsreligion begann auch die politische Instrumentalisierung der Religion.

Besonders in der Kolonialzeit (z. B. in Amerika) wurde Mission teils gewaltsam mit Eroberung verbunden.

Kritik kam u. a. von Dominikanern wie Bartolomé de Las Casas, die gewaltfreie, kulturrespektierende Mission forderten.

Gleichzeitig gab es in den missionierten Kulturen (z. B. bei den Inka) ebenfalls Unterdrückung und Menschenopfer – die historischen Bewertungen sind komplex.

5. Mission in Afrika

In vielen afrikanischen Ländern ist das Christentum heute stark verbreitet – oft unterstützt durch kirchliche Bildungs- und Sozialarbeit.

Auch säkulare Beobachter betonen die positive Rolle der Kirche in sozialen Strukturen Afrikas.

Der Erfolg christlicher Mission in Afrika hängt nicht nur mit Kolonialismus, sondern auch mit den konkreten Angeboten der Kirchen (Bildung, Gesundheit, Gemeinschaft) zusammen.

Einsatz im Unterricht:

Diese Folge eignet sich gut zur Thematisierung von:

Wahrheitsanspruch versus Toleranz

Mission zwischen Überzeugung und Übergriff

Geschichtliche Differenzierung von Mission und Kolonialismus

Christentum im interkulturellen Vergleich

Empfehlenswert als Impuls für Diskussionen in Religions-, Ethik- oder Geschichtsunterricht (z. B. Sek II).

Hessen

Hessen

Sekundarstufe II | Q4 Kirche – Gemeinde Jesu Christi

Q4.1 Selbstverständnis der Kirche.

Q4.2 Sendung und Auftrag der Kirche.

Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz

Sekundarstufe II | 12/1 Jesus Christus und die Kirche

12.1 / 1. Botschaft und Anspruch Jesu und das Selbstverständnis der frühen Kirche.

Video

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30.6.2025

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Kirche

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