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Kirche in Not

Kirche in Not

Katholische Kirche und die Sexualmoral

Veröffentlichung:26.4.2021

Dass Kirche und Sexualität wie Feuer und Wasser sind, scheint zu den gesicherten Erkenntnissen unserer Zeit zu gehören. Die katholische Kirche ist leibfeindlich. Sie reagiert geradezu allergisch auf alles Sexuelle und Körperliche. Und weil sie nur aus alten Männern besteht, hat sie natürlich auch keine Ahnung davon. So der allgemein herrschende Grundtenor. Was dran ist an den Vorwürfen verrät uns der Philosoph und Publizist Josef Bordat.


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Kirche und Sexualität

Im Interview mit Glaubenskompass äußert sich der Philosoph und Publizist Dr. Josef Bordat zur vielfach kritisierten Haltung der katholischen Kirche zur Sexualität. Er widerspricht dem verbreiteten Vorwurf, die Kirche sei generell leib- und lustfeindlich. Vielmehr verstehe die Kirche Sexualität als etwas zutiefst Persönliches, das Körper, Seele und soziale Bindung vereine – eingebettet in das christliche Menschenbild.

Kernaussagen:

Sexualität als Geschenk Gottes: Die Kirche betrachtet Sexualität nicht primär als Lustquelle, sondern als Ausdruck tiefer Beziehung zwischen Mann und Frau, offen für neues Leben.

Sexualmoral ist kein „Verbotssystem“: Vieles, was die Kirche ablehnt (z. B. rein körperlicher Sex, künstliche Zeugung), verbiete sich aus dem Menschenbild heraus quasi „von selbst“, weil es die personale Ganzheit unterläuft.

Ehe als sakramentaler Raum: In der katholischen Sicht gehört Gott zur Beziehung dazu; Sexualität ohne diesen göttlichen Bezug wird kritisch gesehen. Die Ehe gilt als unauflöslich.

Biblische Grundlagen: Aussagen zur Sexualität finden sich in den Zehn Geboten, in Jesu Worten zur Ehe (z. B. Mt 19) sowie bei Paulus, wobei dieser – trotz hellenistischem Einfluss – den Körper als „Tempel des Heiligen Geistes“ wertschätzt.

Ablehnung alternativer Sexualitätsformen:

Homosexualität: Respekt und Würde für homosexuelle Menschen werden betont, gleichwohl sei ihre Beziehung nicht mit der Ehe gleichzusetzen, da sie nicht auf biologische Weitergabe des Lebens hin angelegt sei.

Künstliche Befruchtung: Wird abgelehnt, da sie den personalen, natürlichen Zusammenhang von Sexualität, Lust, Beziehung und Fortpflanzung auflöst.

Sexualität vor der Ehe: Die Kirche plädiert dafür, Sexualität nicht als Prüfung am Anfang einer Beziehung zu sehen, sondern als Krönung einer gewachsenen personalen Bindung.

Didaktische Einordnung:

Diese Aussagen ermöglichen es, zentrale Spannungsfelder zwischen kirchlicher Lehre und moderner Lebensrealität zu thematisieren – etwa:

anthropologische Grundlagen kirchlicher Sexualethik,

die Spannung zwischen Barmherzigkeit und Norm,

der Umgang mit Vielfalt sexueller Lebensformen,

das Verhältnis von Glaube, Körperlichkeit und Würde.

Die Sendung eignet sich als Impuls zur Diskussion über das Menschenbild der Kirche im Religionsunterricht ab Sek II.

Hessen

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Sekundarstufe I | Jahrgangsstufe 10

10.2 Einander lieben und miteinander leben. Partnerschaft, Liebe, Treue.

Sekundarstufe II | E1 Religion und Mensch in einer pluralen Welt

E1.3 Aspekte christlicher Anthropologie.

Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz

Sekundarstufe II | 11/1 Was ist der Mensch?

11.1 / 4. Der Mensch als Mann und Frau.

Video

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30.6.2025

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Menschen & Welt

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