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Kirche in Not

Kirche in Not

Die katholische Kirche und das Geld

Veröffentlichung:26.4.2021

Die Kirche, so hört man immer wieder, sei unermeßlich reich. Vor allem der Vatikan. Auf geheimen Konten seien Milliardenbeiträge deponiert, die allein ausreichten, das Elend der Welt zu beseitigen. Das ist eine weit verbreitete Meinung, die vor allem von Teilen unserer Medien gehegt und gepflegt wird. Aber ist sie auch gerechtfertigt? Darüber sprechen wir heute mit Josef Bordat, Philosoph und Publizist aus Berlin.


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Über den Reichtum der Kirche (Sendung Glaubenskompass)

Im Interview wird die verbreitete Kritik behandelt, der Vatikan sei unermesslich reich und tue zu wenig gegen Armut. Dr. Josef Bordat, Philosoph und Publizist, widerspricht dieser pauschalen Darstellung differenziert:

Relativer Reichtum des Vatikans:

Das geschätzte Vermögen des Vatikan beträgt rund 6 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich dazu entgehen dem Staat jährlich ca. 250 Milliarden US-Dollar durch Steuerflucht, und die reichsten 1500 Menschen besitzen zusammen über 6 Billionen US-Dollar. Im Verhältnis dazu sei der Vatikan „recht arm“.

Kunstschätze und Immobilien:

Ein Großteil des Kirchenvermögens ist unveräußerlich, etwa Kunstwerke, die als Kulturgut der Menschheit gelten. Auch wenn man veräußerbares Vermögen wie Immobilien verkaufen würde, brächte das keinen nachhaltigen Effekt: Aufgeteilt auf alle Armen der Welt wären das ca. 34 Dollar pro Person – keine langfristige Lösung.

Soziales Engagement der Kirche:

Die Kirche engagiert sich weltweit in Bildung, Sozialarbeit und Entwicklungshilfe – über Organisationen wie Misereor, Adveniat, Caritas etc. Dies sei ein nachhaltigerer Beitrag zur Armutsbekämpfung als einmalige Vermögensverteilung.

Kirchensteuer und Finanzierung:

Die Kirchensteuer existiert nur in wenigen Ländern (v. a. im deutschsprachigen Raum). In vielen anderen Ländern finanziert sich die Kirche über Spenden. Die Kirchensteuer ermögliche jedoch soziale Leistungen, die allen Menschen zugutekommen, unabhängig von Religion oder Herkunft.

Privatisierung kirchlicher Aufgaben:

Eine Verstaatlichung oder Privatisierung kirchlicher Einrichtungen würde nicht nur hohe Kosten verursachen, sondern auch das Engagement vieler Ehrenamtlicher gefährden, die aus religiöser Motivation heraus tätig sind.

Gleichbehandlung anderer Religionen und Weltanschauungen:

Auch andere Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften (z. B. jüdische Gemeinden, humanistische Verbände) werden gefördert – vorausgesetzt, sie übernehmen gesellschaftliche Aufgaben wie Bildung oder Sozialarbeit.

Jesus und der Umgang mit Geld:

Jesus selbst habe nicht Reichtum per se kritisiert, sondern die Haltung dazu. Entscheidend sei der verantwortungsvolle und gemeinwohlorientierte Umgang mit Geld, nicht dessen bloßer Besitz.

Hessen

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Sekundarstufe II | Q4 Kirche – Gemeinde Jesu Christi

Q4.5 Fragen an Kirche – umstrittene Kirche.

Rheinland-Pfalz

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Sekundarstufe II | 12/1 Jesus Christus und die Kirche

12.1 / 4. Das Selbstverständnis von Kirche und sein Wandel unter dem Anspruch und der Herausforderung durch die Moderne.

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30.6.2025

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