Vortrag von Pater Anton Lessner bei „Kirche in Not“
Pater Anton berichtet eindrücklich von seinem persönlichen Berufungsweg. Ursprünglich als Unternehmensberater tätig, erlebte er nach einer Präsentation in Nürnberg eine tiefe innere Leere. In dieser Situation wandte er sich nachts spontan im Gebet an Maria – ein Moment, der ihn wenige Wochen später zu einer entscheidenden geistlichen Erfahrung führte: der Erkenntnis, Priester werden zu sollen. Diese Berufung beschreibt er als „reine Gnade“, nicht als Verdienst.
Er betont, dass Glaube eine innere Gewissheit sei, die oft erst im Rückblick erkennbar werde. Immer wieder erfahre er Bestätigungen, etwa durch scheinbare Zufälle, die er als göttliche Fügung interpretiert – z. B. die Schenkung einer vollständigen Bibliothek an ein theologisches Institut.
In theologischer Hinsicht erklärt er das Priestertum als von Jesus selbst eingesetzt, nicht als bloße kirchliche Einrichtung. Dabei gehe es nicht um Perfektion, sondern um das Wachsen im Glauben. Auch Zweifler nimmt er ernst, verweist aber auf die tiefere Wahrheit hinter Schöpfung und menschlicher Existenz, die aus seiner Sicht rational nur durch die Existenz eines göttlichen Geistes erklärbar ist.
Ein zentraler Gedanke: Die menschliche Erfahrung von Glauben geschieht oft in der Krise – dort, wo Menschen an ihre Grenzen kommen. Gerade in armen oder bedrängten Regionen sei der Glaube besonders lebendig. Für ihn ist Kirche in Not ein pastorales Werk, das nicht nur materielle Hilfe leistet, sondern geistliche Solidarität lebt.
Als neuer kirchlicher Assistent von Kirche in Not will er diesen geistlichen Auftrag stärken: Jesus soll im Zentrum stehen, Mitarbeiter und Unterstützer sollen sich als Jünger verstehen, die hören, vertrauen und handeln.
Diese Zusammenfassung bietet sich für den Religionsunterricht oder Fortbildungen an, etwa zum Thema „Berufung und Glaubenszeugnis heute“. Bei Interesse kann ich auch eine didaktische Umsetzung vorschlagen.