RU-digitalRU-digital-logo
Gesichter der Weltkirche | Kirche in Not

Gesichter der Weltkirche | Kirche in Not

Ukraine: Mitten im Krieg zum Priester berufen

Veröffentlichung:23.4.2024

Die Videoreihe WELTKIRCHE - Christen aus aller Welt mit mehr als 30 Folgen bietet Interviews mit Christen aus der Weltkirche über ihren persönlichen Glauben und ihre Berufung. Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen berichten über ihre Erfahrung mit dem lebendigen Gott. Alle glauben dasselbe, aber jede und jeder glaubt auf eine eigene Weise.

Diese Videos können auch als Gruppenarbeiten vergeben werden, um Motivationen, Biografien und Wege zum Glauben oder zur Berufung zu vergleichen.

Katholischer Priester werden im Schatten des Krieges. Für den ukrainischen Seminaristen Oleh Shahala ist das eine große geistige Herausforderung. Im Interview mit André Stiefenhofer spricht er über seine Berufung, den Umgang mit großem Schmerz und seine Ausbildung im Priesterseminar Leopoldinum im Stift Heiligenkreuz bei Wien.


Products

Zusammenfassung des Interviews aus „Gesichter der Weltkirche“:

In dieser Folge besucht das Team das Priesterseminar Leopoldinum im Stift Heiligenkreuz bei Wien. Gesprächspartner ist ein junger griechisch-katholischer Priesteramtskandidat aus der Ukraine mit einer eindrucksvollen Berufungsgeschichte.

Er erzählt, dass seine Berufung schwer zu erklären sei – sie sei mehr ein inneres Spüren als eine bewusste Entscheidung. Seine religiöse Reise begann, als ihn seine Großmutter aufforderte, zur Kirche zu gehen. Dort war er tief beeindruckt von der Liturgie und der Atmosphäre. Obwohl er damals stark stotterte, wagte er den Schritt und fragte, ob er ministrieren dürfe. Ein Mann sagte scherzhaft, er müsse dann jeden Tag zur Kirche – was der Junge ernst nahm. So begann sein regelmäßiger Kirchgang und sein tiefes geistliches Leben.

Früher war er Boxer und hatte viele Konflikte in der Schule. Durch die Kirche fand er zu innerem Frieden, lernte, mit Gott zu sprechen und seine Wut anders zu verarbeiten. Besonders betet er für seine Familie: Der Vater war meist im Ausland, die Mutter zurückhaltend und allein zuhause, seine Geschwister eher distanziert vom Kirchgang.

Er reflektiert auch über seine Zugehörigkeit zur griechisch-katholischen Kirche, die dem orthodoxen Ritus folgt, aber mit Rom uniert ist. Das liturgische Leben unterscheidet sich spürbar vom römisch-katholischen Ritus, vor allem durch die Form der Göttlichen Liturgie.

Der Krieg in der Ukraine trifft ihn persönlich stark. Seine Familie ist inzwischen verstreut: Der Vater wurde an die Front eingezogen, die Mutter lebt in der Slowakei, ein Bruder ist in Kiew, der andere mit ihm im Kloster. Trotz des Wunsches, beim Vater zu sein, fühlt er sich berufen, seinem Volk geistlich beizustehen – künftig in Kroatien, wo viele Ukrainer im Exil leben.

Er versteht sich dort als „geistlicher Arzt“, der mit seinem Volk Leid und Flucht teilt. Auch er selbst sei verwundet – innerlich – durch den Krieg. Seine Spiritualität ist geprägt von ehrlichem Gebet, auch Klage, wie in den Psalmen: mit Gott schimpfen sei erlaubt, solange es authentisch sei.

In Mitteleuropa hat ihn besonders die Unspontaneität und Planungsfreude der Menschen überrascht. Er hat sich angepasst – ist pünktlicher und strukturierter geworden –, fühlt sich innerlich aber weiter als Ukrainer.

Sein Schlusswort: Beten wir für den Frieden – er ist näher, als wir denken.

Kernaussagen:

Berufung als inneres Spüren, nicht rational erklärbar

Glaube begann durch Großmutter und wurde durch Liturgie vertieft

Kirche als Wendepunkt in einer gewaltgeprägten Kindheit

Krieg als persönliche Belastung, Berufung als geistliche Antwort

Ehrliches, auch klagendes Gebet als zentrale spirituelle Praxis

Integration in Mitteleuropa mit Erhalt der eigenen kulturellen Identität

Dienst für das Volk auch im Exil als priesterliche Aufgabe

Hessen

Hessen

Sekundarstufe II | E1 Religion und Mensch in einer pluralen Welt

E1.4 Christentum in Europa – Christentum weltweit.

Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz

Sekundarstufe II | 12/1 Jesus Christus und die Kirche

12.1 / 6. Inkulturation und Abschied vom Eurozentrismus: Impulse aus den jungen Kirchen.

Video

Standard Lizenz auf You Tube

18.6.2025

_

Anregung

Kirche

_

_

_

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern Datenschutz.