Die Stunde nutzt einen handlungsorientierten Einstieg über eine bewusst unfaire Sitzplatzvergabe, um die Gerechtigkeitsfrage unmittelbar erlebbar zu machen. Es folgt eine dialogisch erschlossene Erzählung der biblischen Geschichte unter Rückgriff auf Elemente des Bibliologs, bei dem die Schüler*innen in verschiedene Rollen aus dem Bibeltext schlüpfen und deren Perspektiven in Ich-Form äußern.
Die Kinder erleben, wie unterschiedlich Gerechtigkeit empfunden wird – etwa beim Verhalten der Menschen gegenüber Zachäus, Jesu überraschender Einladung in dessen Haus oder Zachäus’ Entscheidung zur Wiedergutmachung. Dabei wird der Blick geschärft für die Vielschichtigkeit von Gerechtigkeit: Was einer Person als gerecht erscheint, mag aus einer anderen Perspektive ungerecht wirken.
Abgeschlossen wird die Stunde mit einem Aufstellungsspiel und einem reflektierenden Stuhlkreis, in dem die Schüler*innen den Satz „Gerecht ist, wenn …“ vervollständigen. Ziel ist es, die Kinder in ihrer sozialethischen und religiösen Urteilskompetenz zu stärken, sie für Perspektivwechsel zu sensibilisieren und theologisch fundierte Grundwerte wie Barmherzigkeit, Umkehr und Zugehörigkeit zu Gott erfahrbar zu machen.
Die Einheit eignet sich besonders für die Verbindung von Bibelarbeit, Sozialerziehung und ethischer Bildung im Grundschulalter.