Der Unterricht ist in mehrere Bausteine gegliedert, die über einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen flexibel eingesetzt werden können. Zu Beginn steht eine Adventskalender-Aktion, bei der die Kinder jeden Tag eine neue Karte mit einem biblischen Wort oder Symbol öffnen. So entsteht nach und nach eine Sammlung zentraler Begriffe wie „Licht“, „Wort“, „Anfang“ oder „Leben“, die als Grundlage für weitere kreative Auseinandersetzungen dienen.
Ein weiterer methodischer Baustein ist das Verfassen sogenannter Rondell-Gedichte. Diese Gedichtform ist durch ihre wiederkehrenden Elemente leicht zugänglich und ermöglicht den Kindern, sich sprachlich-künstlerisch mit den theologischen Begriffen auseinanderzusetzen. Ergänzend dazu werden Wortkarten gestaltet und im Klassenraum präsentiert, wodurch sich eine sichtbare „Wortlandschaft“ entwickelt.
Ein besonders eindrucksvoller Teil der Einheit ist die Betrachtung von Krippenbildern, bei der die Kinder aufgefordert sind, biblische Wörter mit bestimmten Bildausschnitten zu verknüpfen. Diese Kombination aus Bild und Wort stärkt das Verstehen durch Assoziation und visuelle Wahrnehmung. Den Abschluss bildet eine liturgisch gestaltete Feier, in der die Kinder ihre Texte, Gedanken und Impulse in Form von Musik, Sprache und Symbolen präsentieren. Dadurch wird der abstrakte Gedanke „das Wort wird Fleisch“ greifbar und spirituell erlebbar.
Didaktisch zeichnet sich die Einheit durch einen ganzheitlichen Ansatz aus: Die Kinder lernen über verschiedene Kanäle – sprachlich, visuell, kreativ und musikalisch. Der Unterricht fördert nicht nur Textverständnis und Ausdrucksfähigkeit, sondern auch Gemeinschaft und Glaubensreflexion. Insgesamt bietet Gremmelspachers Konzept eine kindgerechte, tiefgründige und kreative Annäherung an ein zentrales Thema des Johannesevangeliums und eignet sich besonders gut für die Adventszeit im Religionsunterricht.