Der Einstieg gelingt mit einer Annäherung an den Begriff „Liebe“ über das Bilderbuch „Oskar liebt …“. Die Kinder malen, was sie selbst lieben, und gestalten daraus ein gemeinsames Bilderbuch. In einem nächsten Schritt setzen sie sich mit der Frage auseinander, woher Liebe eigentlich kommt – entweder über kreative Gestaltung (z. B. mit Stoffen oder Papier) oder mithilfe des Buches „Woher kommt die Liebe?“ von Daniela Kulau.
Daraufhin folgt die Auseinandersetzung mit der göttlichen Liebe. Anhand biblischer Geschichten – wie der Heilung des Bartimäus oder der Speisung der Fünftausend – entdecken die Kinder, wie Jesus durch sein Handeln Liebe sichtbar macht. Die Erarbeitung erfolgt handlungsorientiert, etwa über ein Tischtheater. Die Erkenntnisse werden in einem „Forscherbuch“ festgehalten, das auch eine Reflexion zu Spuren göttlicher Liebe im eigenen Alltag enthält.
Ein weiterer Baustein widmet sich der Symbolsprache. Im Gesprächskreis wird das Symbol „Herz“ als Ausdruck der göttlichen Liebe eingeführt. Die Kinder legen und besprechen eigene Bilder und Symbole, die sie mit Gott verbinden. Diese werden dokumentiert und im Klassenzimmer ausgestellt, um die religiöse Sprache zu fördern.
Ein zentrales Element des Unterrichts ist der sogenannte „Gottkoffer“. Dabei handelt es sich um einen leeren Koffer, der im Laufe des Schuljahres mit Symbolen, Geschichten, Bildern und Erlebnissen gefüllt wird, die für die Kinder mit Gott und Liebe in Verbindung stehen. Auch Steckbriefe von Personen, die Gottes Liebe im Alltag sichtbar machen – etwa eine Pflegekraft, ein Pfarrer oder ein Bauer – werden ergänzt. Am Ende des Schuljahres wird der Koffer gemeinsam ausgewertet und präsentiert.
Didaktisch zeichnet sich das Material durch eine starke Lebensweltorientierung und einen ganzheitlichen Lernansatz aus. Die Kinder arbeiten kreativ, reflektierend, kommunikativ und spielerisch. Durch die Einbindung von Bilderbüchern, Symbolarbeit, Gesprächen und Theatersequenzen wird das Thema für die Kinder konkret und greifbar.
Das Material eignet sich besonders für Lehrerinnen und Lehrer, die einen handlungsorientierten Religionsunterricht gestalten möchten, der Raum für persönliche Zugänge und langfristige Auseinandersetzung lässt. Die kontinuierliche Arbeit mit dem „Gottkoffer“ schafft eine nachhaltige Verbindung zur eigenen Lebenswelt und fördert das spirituelle Lernen im Alltag der Kinder. Auch eine Einbindung des Elternhauses oder der Kirchengemeinde ist möglich und erwünscht.